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MoRe Architekten

Stadthäuser Finkenau

6 Häuser für eine Baugruppe in Hamburg
Daniel Sumesgutner
Daniel Sumesgutner
Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
KfW-Award Bauen 2020
1. Preis Neubau Bundespreis UMWELT & BAUEN
Preis Kategorie Wohnungsbau
Auf den Flächen des ehemaligen Pflegeheims Oberaltenallee in Hamburg Uhlenhorst entstanden in den letzten Jahren insgesamt ca. 650 Wohneinheiten. Der Bebauungsplan sah mehrere parallel zum zentralen Grünraum verlaufenden Häuserzeilen vor. Diese sollten in schmale Parzellen aufgeteilt und durch Teams aus unterschiedlichen Architekturbüros realisiert werden. Bei dem Bieterverfahren, für das neben einem Kaufpreisgebot auch ein Bebauungskonzept vorgelegt werden sollte, erhielten MoRe Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Mudlaff Otte Architekten und Studio Witt den Zuschlag.
In den mittlerweile fertig gestellten Stadthäusern wurden insgesamt 42 Wohneinheiten, überwiegend als gestapelte Maisonettewohnungen hergestellt. MoRe Architekten planten dabei 6 der insgesamt 22 Häuser. Die Mitglieder der Baugruppe konnten innerhalb eines gesetzten Rahmens aus Installationsschächten und Erschließungskernen ihre Grundrisse frei gestalten. Die Gebäudehülle war ebenfalls vorgegeben und sollte nicht verändert werden. 

Die einzelnen Häuser des Ensembles sind durch eine ausdifferenzierte Materialsprache deutlich ablesbar. Auch die Farbgebung der Klinkerfassade aus 20 cm Mineralwolledämmung und Vorsatzschalen aus Vollsteinmauerwerk unterscheidet sich von Haus zu Haus.
Die Gebäude wurden im Effizienzhaus Plus Standard umgesetzt und produzieren insgesamt mehr Energie, als die Bewohner verbrauchen. Neben Erdwärme kommen Photovoltaik und eine Abwasserwärmerückgewinnung zum Einsatz, um diesen hohen Standard zu realisieren. Als weiterer Nachhaltigkeitsfaktor kamen überwiegend Baustoffe mit dem „Nature Plus“- oder „Blauer Engel“-Siegel zum Einsatz.

Die beiden Stadthaustypen von MoRe Architekten treten in 5 m Breite und in 8 m Breite auf. Beiden Typen gemeinsam ist die Kombination von Verblendmauerwerk und Laibungsverkleidungen aus Aluminium. Dieses Thema wird auf zwei unterschiedliche Arten interpretiert: Einmal als gevoutete, nach innen gezogene Gewände bei den 5m breiten Townhouses und als aufgesetzte Faschen bei den 8 m breiten „Torhäusern“ in denen die PKW-Aufzüge zur gemeinsamen Tiefgarage untergebracht sind. Bei den 8 m breiten Häusern, sind jeweils zwei übereinander gestapelte Maisonettes an ein gemeinsames Treppenhaus angebunden über das auch der Durchgang in den Gartenbereich möglich ist. Die 5 m breiten Häuser funktionieren als eigenständige Wohneinheiten über 4 Geschosse mit einem eigenen Hauseingang.