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Seniorie Ste Zithe Contern (Luxemburg)

Neubau Seniorenwohnheim
Ort
Contern
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Architektenpreis
1. Preis Realisierungswettbewerb und Auftrag 2006
Die Seniorie Ste Zithe ist ein Seniorenpflegeheim in der ländlichen Gemeinde Contern in Luxemburg. Das künftige Zuhause von 140 Senioren wurde hier in Form eines Wohngruppenmodells konzipiert. Bei der Entwicklung des Grundrisstyps wurden besonders die Anforderungen an die Betreuung, Pflege und das Lebensumfeld dementer Menschen berücksichtigt. Das Konzept wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Architekt erarbeitet.
Der Baukörper ruht als Solitär zentral auf dem weitläufigen Grundstück. Er ist in die nach Nordwesten abfallende Hanglage eingeschoben. Die volumetrische Gliederung des Baukörpers in Sockel und Obergeschosse, die Aufteilung der Pflegegeschosse in zwei Häuser sowie die polygonale Konturierung des Gebäudes lassen das Wohnheim nicht nur optisch kleiner erscheinen, sondern optimieren die interne Orientierung und die funktionalen Abläufe. Die beiden dreigeschossigen Baukörper mit den Bewohnerzimmern lagern auf dem Sockel mit den halböffentlichen Nutzungen. Der großzügige, piazzaartige Vorplatz lädt zum Verweilen ein und wird insbesondere durch die angelagerte Brasserie mit Terrasse belebt. Die Bewohnerzimmer sind als Einzelzimmer innerhalb einer Wohngruppe organisiert. Zwölf Bewohner bilden jeweils eine Wohngruppe mit eigenem Aufenthalts- und Wohnbereich sowie Wohnküche mit angegliederter Gemeinschaftsterrasse. Zwei zusammenschaltbare Wohngruppen bilden eine Wohneinheit. Diese räumliche und organisatorische Untergliederung bewirkt eine persönliche, familiäre Atmosphäre und Identifikation mit der Einrichtung und sorgt zudem für eine einfache Orientierung im Haus.
Der teils in den Hang hineingeschobene Sockel wirkt mit seiner Verkleidung aus vorgefertigten Betonelementen massiv. Die darauf ruhenden Baukörper sind in Putz ausgeführt, Gesimsbänder betonen die Horizontale. Kontrastierend sind die Fenster der Bewohnerzimmer in einem stehenden und raumhohen Format ausgeführt, welches einen direkten Außenbezug herstellt. Die Aufenthaltsräume zeichnen sich in der Fassade durch großflächige Panoramaverglasungen ab. Die unterschiedlich tiefen Fensterleibungen und die vorstehenden Gesimsbänder sorgen für ein reliefartiges Licht- und Schattenspiel. Räumliche Vielfalt und das Farb- und Materialkonzept schaffen eine identitätsstiftende und wohnliche Atmosphäre. Als Stimmungsträger dienen die Werkstoffe Holz, Betonwerkstein und Textilien, welche in warmen und erdigen Farbtönen gehalten sind.