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A24 Landschaft

Mangfallpark Rosenheim

Foto: Hanns Joosten
Foto: Hanns Joosten
Ort
Rosenheim
Gebäudekategorie
Plätze, Spielplätze
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2010
Bauherr: LGS Rosenheim 2010 GmbH
Bearbeitungszeitraum: 2006 – 2010
Bausumme: 10 Mio. Euro
Fläche: 13 ha

Auf einer Fläche von 13 ha und mit einem Gesamtbudget von 10 Mio. Euro wurde zwischen 2008 und 2010 der Mangfallpark im Rahmen der Landesgartenschau Rosenheim 2010 realisiert. Bestandteil des Mangfallparks sind Freianlagen, Plätze, Ufergestaltungen, Spielbereiche, eine Kajakstrecke und drei Landschaftsstege, die aus mehreren Geh- und Radwegbrücken bestehen.

Konzept - Landschaftsstege aus der Stadt in die Flusslandschaft
Rosenheim wird von mehreren Wasserläufen durchzogen. Vor dem Inn bündeln diese sich zu einem parallel verlaufenden Wassersystem und lassen eine lineare Landschaft entstehen. Ziel der Gestaltung war es, die Innenstadt stärker mit diesen linearen Flussräumen von Inn, Mangfall, Hammerbach und Mühlbach zu verknüpfen und die Flussräume erlebbar zu machen. Dazu wurde - als Rückrat des neuen Parks - ein System aus stegartigen Bauwerken entwickelt.

Gleichzeitig verbinden die drei Stege - Promenadensteg, Mangfallsteg und Nicklwiesensteg den aus schmalen Landzungen bestehenden neuen Park zu einer Gesamtanlage. Dabei sind die Stege hybride architektonische Landschaften, sie sind Brücke, Promenade, Rampe, Aussichtspunkt, Sitz- und Liegemöglichkeit in einem Element. Integrativer Bestandteile der Stege sind 8 Brückenbauwerke. Die Stege inszenieren die lineare Flusslandschaft und ermöglichen eine bisher unbekannte Bewegungsrichtung: Wo sonst parallel der Wasserläufe flaniert wurde, kann man nun die direkte Abfolge von Mühlbach, Hammerbach, Mangfalldeich, Mangfall, Inndeich und Inn erleben. Durch das Queren schaffen sie Aufenthaltsqualitäten entlang, an und auf den Wasserläufen. Zudem vermitteln sie zwischen den Höhenunterschieden der Deiche und Wiesen und ermöglichen einen barrierefreien Zugang des Areals.

Mangfallpark Nord und Innspitz
Vom Eingangsplatz aus führt der Promenadensteg über den Hammerbach zum Inndeich. Zu Beginn noch bodennah geführt und als Sitzelement nutzbar, steigt der Steg an, führt über den Inndeich und endet als 8 m auskragende Aussichtsplattform über der Mündung von Mangfall und Inn. Von hier eröffnet sich der Blick auf das Alpenpanorama. Unterhalb dieses Aussichtspunktes befindet sich ein neuer Anleger für Ausflugsboote.

Der Mangfallsteg führt über den Hammerbach und die Mangfall zum Innspitz. Der Innspitz wird zum ruhigen Landschaftspark und entlegenen Ort zwischen zwei Flüssen. Hauptelemente sind ein Aussichtspunkt am Ende des Steges im Osten mit Blick auf den Inn, sowie der Innspitz selbst. Dieser ist als malerische steinerne Spitze mit Sitzblöcken ausgestaltet. Wer sich zur Spitze vorwagt, sitzt an der Mündung beider Flüsse und kann eindrucksvoll die Vermengung der farblich unterschiedlichen Wassermassen erleben.

Mangfallpark Süd – Kajakstrecke und Spielfluss
Hauptattraktion des südlichen Mangfallparks ist der zur Kajakstrecke ausgebaute Hammerbach und der Kinderspielbereich „Spielfluss“. Der „Spielfluss“ bietet mit seinen Bändern aus verschiedenen Materialien ein breites Spielangebot: Das „Holzband“ mit Schaukeln, Wasserrinne und Spielhaus, das „mineralische Band“ mit Sandspielflächen und befestigten Betonflächen oder das „Gummiband“ aus Kunststoffbelägen mit Fallschutzeigenschaften. Die Bänder gliedern den Spielbereich und werden selbst zu Spielobjekten.

Die Kajakstrecke wird begleitet von großen Kieskörpern aus Betonfertigteilen, die das Bachprofil variieren und so interessante Strömungswechsel erzeugen. Gleichzeitig dienen sie als Aufenthaltsbereiche für die Parkbesucher, insbesondere für die Zuschauer an der Kajakstrecke. Ergänzt wird das Angebot durch die große Nicklwiese, die als Sport- und Spielfläche genutzt werden kann und durch den „Ort der Begegnung“ -  einen Staudengarten, der insbesondere für die älteren Besucher attraktive Aufenthaltsqualitäten schafft.

Mühlbachbogen
Der verrohrte Mühlbach wurde offen gelegt und als eine attraktive Grünverbindung vom Stadtzentrum zum Inn neugestaltet. Im Gegensatz zu den naturnahen Gewässern Hammerbach, Mangfall und Inn wird der Mühlbach als „Stadtbach“ interpretiert und mit Ufermauern gefasst. In Aufweitungen laden Bachgärten mit Staudenpflanzungen und Sitzelementen zum Verweilen ein.