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A24 Landschaft

Konversion Estienne-Et-Foch Kaserne

Foto: Hanns Joosten
Foto: Hanns Joosten
Ort
Landau in der Pfalz
Gebäudekategorie
Park-, Zooanlagen
Jahr der Fertigstellung
2015
Bauherr: Landesgartenschau Landau 2015 gGmbH
Bearbeitungszeitraum: 2011-2015
Bausumme: 14 Mio. Euro
Fläche: 30 ha

Die Landesgartenschau Landau 2015 steht mit einer Bearbeitungsfläche von mehr als 27 Hektar und einem Bauvolumen von 13 Mio. Euro für ein beispielhaftes Konversionsprojekt. Die Gestaltung greift die verschiedenen Charakteristika der Vorderpfälzischen Region auf und konstituiert eine enge Verbindung zum Standort. Die Struktur für die Umwandlung der einstigen Militärliegenschaften in ein neues Wohnquartier sowie einen Sport- und Freizeitcampus gibt die Landschaftsarchitektur vor. Eine Landschaftsachse setzt sich als Bindeglied vom städtischen Bereich in die Landschaft hinein fort und verknüpft ihn mit dem Naturschutzgebiet Ebenberg, welches an das Gartenschaugelände grenzt. Bei allen Maßnahmen lag das Augenmerk auf der erfolgreichen Integration von Naturschutzbelangen und Erholungsnutzen in ein gestalterisches Gesamtkonzept.

Durch das dauerhafte "grüne Gerüst" für die Bebauung der ehemaligen Estienne-et-Foch Kaserne wurde bereits im Vorfeld ein attraktives Wohnumfeld geschaffen, das die Mischung aus denkmalgeschützten Kasernengebäuden und Neubauten vereinend umfasst. Im Zentrum des neuen Stadtteils liegt ein großzügiger Quartierspark, dessen Herzstück ein üppig bepflanztes Wasserbecken bildet. Die Parkinszenierung ist durch die tektonischen Verwerfungen des Oberrheinischen Grabenbruchs inspiriert. So spiegeln sich die Bruchkanten, Aufstülpungen und Schichtungen des Gesteins in der Ästhetik der Freianlagen wieder.
Der Sport- und Freizeitcampus mit stadtweiter Anziehung liegt auf dem ehemaligen Kohlelagers.  Das Angebot „klassischer“ Spiel- und Sportflächen wird durch große Areale für die Ausübung von Trendsportarten abgerundet. Die Struktur der verbliebenen, stillgelegten Gleisanlagen mit ihrer erhaltenswerten Sukzessionsvegetation bilden das Grundgerüst dieses Gestaltungsabschnitts. Die Nutzung berücksichtigt die ökologischen Belange und ist behutsam in den Bestand integriert.

Die Landschaftsachse stellt einen Brückenschluss zwischen städtischem Wohnraum, Fläche zur Freizeitgestaltung und geschützter Natur dar. Sie beginnt am neu angelegten Platz vor dem Kasernentor, setzt sich entlang des Quartiersparks und der intensiv gestalteten Bereiche der Gartenschau fort und geht in die dauerhaft angelegten „Südpfalzgärten“ über, die die Abfolge der Kulturlandschaften bis hin zum Pfälzer Wald thematisieren. Kulminationspunkt ist ein Aussichtsturm an der Grenze zum FFH-Habitat Ebenberg, der einen erhabenen Blick auf Stadt, umgenutztes Kasernengelände und Naturschutzgebiet ermöglicht.