Zurück zum Profil
Ackermann Architekten

Feuerwache 5 und Katastrophenschutzzentrum der LH München

News
06.12.2023
München - Ramersdorf, Anzingerstraße
Wettbewerb 2010 / 2011, 1. Preis

Die neue Feuerwache 5 wird als Blockrandbebauung in die vorhandene, überwiegend von großmaßstäblicher Wohnbebauung geprägten, städtebauliche Struktur eingebettet. Die klaren ruhigen Kanten des Stadtgefüges werden aufgenommen und fortgeführt. Am Kreuzungspunkt Anziger Straße – Aschheimer Straße erfolgt eine Betonung des Straßenraumes mit der 5-geschossigen Wohnbebauung mit vorgelagertem aktivem Lärmschutz. Zur offenen Struktur nach Osten hin werden die Baukörper auf maßvolle 2 Geschosse reduziert. Die individuelle Ausformung der neuen Feuerwache 5 erfolgt zum zentralen Innenhof mit eingeschnittenen, nach Funktion und Aufenthaltsqualität gestalteten Bauformen. Der Gebäudekomplex ist U- förmig zu den Straßen hin als 4- bzw. zur Anzinger Straße als 5-geschossiger Baukörper konzipiert. Gegenüber dem Kindergarten und der Grünfläche stuft sich der Baukörper auf zwei Geschosse ab. Die Feuerwache 5 entwickelt sich selbstbewusst entlang der Aschheimer Straße mit freier großzügiger Ausrückmöglichkeit in beide Verkehrsrichtungen. Am südlichen Ende der Wache befindet sich die Hauptzufahrt mit der zentralen Leitwarte und dem Hauptzugang. Von hier aus kann einerseits das Vorfeld der Feuerwache uneinge- schränkt überblickt werden und andererseits der gesamte Betriebshof zentral überwacht und koordiniert werden. In den Obergeschossen zur Aschheimer Straße hin, sind die Funktionsräume der Feuerwache und darüber die Brandbeschau ange- ordnet. Die Ruheräume sind auf kürzestem Weg zentral über der Fahrzeughalle plaziert und über 4 Vertikalerschließungen mit der Halle verbunden. Die kammartige, eingeschossige Struktur, ermöglicht die ausschließliche Ausrichtung der Ruheräume zu dem ruhigen Innenhof. Zwischen den Kämmen bilden sich individuell nutzbare Dachgärten, die zur Entspannung und Kommunikation in der Feuerwache beitragen. Die Bereiche der Sachgebiete III 12/14 und 32 sind folgerichtig an der Nord-Ostecke des Hofes angeordnet. Hier ist eine ungestörte An- und Ablieferung gewährleistet ohne den optimalen Betriebsablauf der Wache zu beeinträchtigen. Die Entsorgung des An- und Ablieferungsbereichs erfolgt über eine eigene Ausfahrt zur neuen Straße. Das Zentrum für Katastrophenschutz ist eigenständig im EG und 1.OG entlang der Anziger Straße untergebracht. Darüber befinden sich in drei Geschossen die nach Süden ausgerichteten Betriebswohnungen. Die Wohnungen werden über ein eigenes Treppenhaus mit Laubengängen erschlossen. Nach Süden hin öffnen sich die Wohnungen zu einer einfachverglasten Loggia. Diese Loggia bewältigt zum einen als aktiver Lärmschutz die äußeren Anforderungen und trägt zusätzlich als vorgesetzter Wintergarten zum solaren Energiebringer in den Winter- und Übergangsmonaten bei. Gegenüber dem Kindergarten ist maßstäblich sensibel die eingeschossige Fahrzeughalle des ZfK angeordnet. An der Schnittstelle zur Feuerwache ist der Übungsturm mit darüberliegendem Hubschrauberlandeplatz funktional zur Druckkammer optimal situiert. Das Gesamtkonzept des Blockes mit ausgeschnittenem zentralen Innenhof erlaubt eine funktional, optimierte und nachhaltig sinnvolle Anordnung der Funktionsbereiche. Natürliche Bau- und Fassadenmaterialien, solide Ausführungsdetails und klimatisch sinnvolle Gebäudeausrichtung mit intelligenter Gebäudetechnik, stellen die Nachhaltigkeit sicher. Die freie Lüftung der Büro- und Nutzungseinheiten und die Aktivierung der Baumassen mittels Bauteilkühlung stellen einen weiteren Baustein des nachhaltigen Energiekonzeptes dar. Als Plus-Energie- Träger ist auf der Dachfläche eine Photovoltaikanlage mit einer PV-Anlagenleistung von ca. 210 kW bei einer PV-Stromerzeugung von ca. 200.000 kWh/a installiert.