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a+r Architekten

Festhalle in Neckartailfingen

Gebäudekategorie
Gemeinde-, Kulturzentren, Mehrzweckhallen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2013
Architektenpreis
“best architects 15″ “Hugo-Häring Preis” der Kreisgruppe Esslingen-Göppingen des BDA 2014
Neubau Festhalle Neckartailfingen

Planungsdaten
Wettbewerb: 04/2010
Ausführung: 09/2011 – 09/2013
Bruttogrundfläche: 1.120 m²
Bruttorauminhalt: 7.705 m³
Baukosten: ca. 3.4 Mio Euro

Städtebau
Die Neckarallee als prägendes Landschaftselement findet nun in der neu positionierten Festhalle mit Festplatz ihren räumlichen Abschluss.Über den neu geschaffenen Platz am Eingang der Festhalle erfolgt die Anbindung an die Allee und den Festplatz. Die erhöhte Platzfläche am Neckar bietet die Chance, den Fluss für die Besucher der Festhalle und die Bewohner von Neckartailfingen erlebbar zu machen. Zwischen der Alleenstraße und der neuen Halle entsteht vor dem Mehrzweckraum ein weiterer Platz, der gemeinsam mit dem Mehrzweckraum in der Halle für kleinere Feste genutzt werden kann. Die Straße wird aus der Neckarallee heraus an die Nordwestseite der Festhalle verlegt. Der bestehende Fußweg zwischen Allee und Neckar führt nun mit einem neuen Belag direkt auf den Platz vor der Halle.

Organisation
Die neue Festhalle ist in zwei Gebäudeteile gegliedert:
Der geschlossene Bereich mit allen für den Bühnenbereich notwendigen Funktionen, einschließlich des Mehrzweckraums und der offene Bereich des Veranstaltungsraums mit den für die Besucher dienenden Funktionen. Die Festhalle öffnet sich damit gleichermaßen zum Festplatz, zum Neckar und auch zur Neckarallee. Bei Festveranstaltungen mit Festzelt können die Küche und die Sanitärräume der Halle auf kurzem Weg mitgenutzt werden.

Konstruktion und Material
Gestaltprägendes Element der Festhalle ist das Dachtragwerk. Analog dem Bild von sich überlagernden Ästen und Zweigen der Neckarallee ist es als rautenförmiger Trägerrost konzipiert. Die zweiachsig gespannte Konstruktion aus sichtbarem Leimholz liegt auf der Bühnenwand und dem eingestellten Baukörper für den Küchen- und Sanitärbereich auf. Entlang der Fassade wird das Tragwerk von Stahlbetonverbundstützen gestützt. Die Hauptträger bestehen aus einem Unter-, Mittel- und Obergurt, die kraftschlüssig miteinander verschraubt sind. Zwischen die Hauptträger sind einteilige Nebenträger eingefügt. Über verdeckt eingebaute Stahlbleche an den Knotenpunkten entsteht ein Flächentragwerk. In die einzelnen Rautenfelder sind Deckensegel aus weiß lasierten Holzplatten eingefügt, die geneigt angeordnet sind. Die Neigungsrichtung wechselt zwischen den Feldern, so dass eine lebendige Deckenlandschaft entsteht. Die Deckensegel dienen der Raumakustik und verdecken die Installationen innerhalb der Dachkonstruktion. Die Festhalle wird darüber hinaus durch großzügige Verglasungen im Bereich des Saals und des Foyers geprägt. Der geschlossene Gebäudeteil im Norden ist wie die Außenseite der an drei Seiten überstehenden Dachkonstruktion mit hinterlüfteten Faserzementplatten verkleidet.

Ein geschliffener Sichtestrich verbindet als durchgängiger Bodenbelag die öffentlichen Bereiche wie Foyer, Saal und Mehrzweckraum. Der Baukörper für den Küchen- und Sanitärbereich ist mit dunkel gebeizten Leimholzplatten aus Eiche verkleidet. Eine schwarz lasierte Sichtbetonwand trennt den Bühnenbereich vom Saal. Die Dachflächen sind extensiv begrünt.

Ackermann + Raff, Dezember 2013