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a+r Architekten

Wohnen im Rosensteinquartier Stuttgart

Foto: Brigida Gonzáles
Foto: Brigida Gonzáles
Ort
Stuttgart
Gebäudekategorie
Geschosswohnungsbau
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
Umweltpreis 2016 der Landeshauptstadt Stuttgart Flächenrecyclingpreis 2019
Planungsdaten
Planungsbeginn: 2012
Ausführung: 2015-2017
Standort: Stuttgart
Bauherr: Siedlungswerk Stuttgart

Das ehemalige Gewerbegrundstück liegt am östlichen Rand des Parkfriedhofs in Stuttgart in der Nähe des Nordbahnhofs. Die außergewöhnlich homogene Blockrandbebauung des Nordbahnhofsquartiers wird als städtebauliches Thema in Bezug auf Maßstäblichkeit und Körnung der Gebäude weitergeführt.  

Außerdem werden die typischen Gebäudelücken aus dem Bestand abgeleitet und bieten damit auf dem Wettbewerbsgrundstück eine hohe Durchlässigkeit von der Strasse zum Grünraum. Jede Wohnung in der Blockrandbebauung hat einen Bezug nach Westen oder nach Süden in den attraktiven Grünraum.

Der neue Kirchplatz bildet einen wichtigen städtebaulichen Akzent für das Umfeld und den Auftakt in den Grünraum. Durch das Zurücksetzen der Wohnbebauung auf die Flucht des Gemeindehauses wird die Kirche besser von der Nordbahnhofstraße wahrgenommen. Im Quartiersinneren schafft die grüne Mitte einen qualitätsvollen Freibereich für die Bewohner des sozial gemischten Wohngefüges.

Im Kontrast zur Blockrandbebauung an der Nordbahnhofstraße sind am Grünzug und zum Friedhof punktförmige Stadtvillen eingestreut, die einen direkten, attraktiven Bezug zu den angrenzenden Grünanlagen im Westen zulassen.

Das intelligente Energiesystem kombiniert Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe, Eisspeicher, Solarabsorber und Photovoltaik. Ein erdgasbetriebener Motor erzeugt Wärme und Strom und treibt damit die Wärmepumpe an. Als Energiereservoir dient der innovative Eisspeicher, der von den Solarabsorbern auf den Gebäuden mit Wärme gespeist wird und diese vor allem für die Beheizung vorhält. Der Strom zur Deckung des Allgemeinbedarfs und des E-Car-Sharing-Angebotes wird aus der Photovoltaikanlage und dem Blockheizkraftwerk gewonnen und somit größtenteils auf dem eigenen Gelände produziert.

Die beiden unterschiedlichen Gebäudetypologien unterscheiden sich auch in der Fassade. Beim Blockrand entlang der Nordbahnhofstraße wird das Klinkerthema aus den umliegenden Gründerzeithäusern abgeleitet. Das Thema Klinker wird hier aber neu interpretiert: Rollschichten wechseln mit wildem Verband und überspielen so die notwendigen Dehnfugen.