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ALEXANDER POETZSCH ARCHITEKTUREN

Kraftwerk Mitte - Zentralkino und Kulturwirtschaft

Kultur im ehemaligen Industrieareal
Volker Kreidler
Volker Kreidler
Ort
Dresden
Gebäudekategorie
Sport und Freizeit
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Mauerwerk
Als zentrales Sozialgebäude des ehemaligen Heizkraftwerks war das Gebäude mit Umkleiden, Speisesaal und Lagerflächen schon immer ein wichtiger Knotenpunkt des Areals. Nach jahrelangem Leerstand wurde das Gebäude mit der Umnutzung zum Programmkino und zur Gastronomie vor dem Abriss gerettet und dient heute entsprechend seiner Tradition weiter als sozialer Treffpunkt.
Als Sprinklerzentrale für das benachbarte Theater ist der Bau auch in technischer Hinsicht wichtiger Baustein des Kraftwerk Mitte-Kulturareals.

Der Entwurf für das ehemalige Sozial- und Speichergebäude berücksichtigt und bestärkt diese Spannung zwischen Bestand und Neubau, Kultur und Technik, Stadt und Industrie.
Bewusst wurde die Technik der Sprinkleranlage mit einer ziegelroten Lochblech-Fassade eingehaust. Die Technik wird zwar verhüllt, ist je nach Blickwinkel jedoch durch die Lochung erahnbar. Die Ziegel des Bestandsbaus werden referenziert, der Anbau ist jedoch deutlich als Neu ablesbar. Und an der vielbefahrenen Könneritzstraße macht die Leuchtreklame für das Kino auf das Kulturareal im ehemaligen Kraftwerk Mitte aufmerksam.

Auch im Innenraum ist der industrielle Charakter des Gebäudes erlebbar. Die technischen Leitungen und Kanäle wurden sichtbar verlegt und heben sich mal als verzinkte Rohre von der dunklen Decke ab, mal werden sie durch einen dunklen Lack weggeblendet. Um den Umbau möglichst bestandsschonend zu gestalten wurde das Mauerwerk sichtig belassen, die Foyers wurden nicht gedämmt. Ausmauerungen und Reparaturen zeigen die Geschichte des Hauses. Durch die Verkleidung mit Holzlamellen werden die eingestellten Körper für den großen und den kleinen Kinosaal sichtbar. Sie bilden Sitznischen aus und gliedern die Wartebereiche. In den Sälen verweisen Akustiklamellen in verschiedenen Grautönen und vertikale Leuchten auf diesen Rhythmus.

Als Teil eines denkmalgeschützten Gesamtensembles bildet das Gebäude bewusst die bewegte Geschichte nach außen ab – einschließlich der Umnutzung vom Industriebau zum kulturellen Treffpunkt.