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BANKWITZ beraten planen bauen

Erweiterung Eisbärhaus

Kirchheim unter Teck
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Ort
Kirchheim unter Teck
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2020
Material Fassade
Holz
Das Generalplanungs- und Architekturbüro BANKWITZ hat auf die zentrale Frage, wie die Zukunft des Bauens aussehen kann, mit dem Eisbärhaus eine konkrete Antwort gegeben. Am Rande der Kirchheimer Altstadt wurde mit dem Eisbärhaus ein Gebäude fertiggestellt, das neue Maßstäbe im Bereich des nachhaltigen Bauens setzt. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat das Projekt hierfür nicht nur mit zwei Zertifikaten in Platin bedacht, sondern ihm auch eine der höchsten Bewertungen bescheinigt, die weltweit jemals in einem Zertifizierungsverfahren der Gesellschaft erreicht worden ist. Neben der Anerkennung in Platin wurde das Eisbärhaus als eines der ersten Gebäude bundesweit als „klimapositiv“ ausgezeichnet, was dessen CO2-Neutralität im Betrieb bestätigt. Möglich ist dies durch die Umsetzung eines ganzheitlichen Gebäudekonzeptes.



Im Gebäude kommt eine mechanische Be- und Entlüftung zum Einsatz, die in den Bauteilen A+B eine Luftwechselrate von 0,6 gewährleistet. Im Bauteil C misst ein CO2-Regler kontinuierlich die Luftqualität und führt dann, abhängig von der Raumbelegung, die nötige Menge Frischluft zu. Im Rahmen des Lüftungskreislaufes entzieht ein Wärmetauscher der Abluft im Winter die Wärme und gibt diese an die Frischluft weiter. Die vorhandene Restwärme in der Abluft wird zur Erwärmung der Tiefgarage genutzt. Die inneren Heizlasten, die durch die Menschen oder technischen Geräte entstehen, werden somit vollständig ausgenutzt. 


Die Wohneinheiten werden mittels einer Fußbodenheizung bzw. -kühlung, die Gewerbeeinheiten zusätzlich über eine Betonkernaktivierung temperiert. Die hierfür notwendige Wärmemenge für das Bauteil C wird über die Bauteile A+B bezogen, da dort aufgrund der hohen inneren Wärmelasten in der Regel ein Energieüberschuss besteht (Nahwärmenetz). Der Erweiterungsbau selbst besitzt somit keine eigene Wärmequelle. Im Eisbärhaus, Bauteile A+B, erfolgt die Beheizung der Räume über Geothermie und eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. Die Kälteversorgung erfolgt mithilfe geothermischer Bohrungen. Die Serverschränke werden durch natürlich vorgekühlte Luft gekühlt.


Strom wird über eine Photovoltaikanlage erzeugt und durch den Einsatz eines Batteriespeichers teilweise auch erst zeitversetzt verbraucht. Das Eisbärhaus erreicht, über das gesamte Jahr gesehen, eine Strom-Autarkie-Rate von fast 50%. Die gesamte Gebäudetechnik wird mithilfe einer Mess-Steuer-Regeltechnik gesteuert. Über das zentrale Datenerfassungssystem werden alle Verbrauchszahlen erfasst und fortlaufend kontrolliert. Fehlfunktionen bzw. Optimierungsoptionen können so frühzeitig erkannt und korrigiert werden.