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Behnisch Architekten

Genzyme Center

Ort
Cambridge
Gebäudekategorie
Büros, Banken
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2004
Material Fassade
Glas
Architektenpreis
2008 Harleston Parker Medal / 2006 Exemplary Sustainable Building Award
3rd place / 2006 Architectural Record / Business Week Award / 2005 LEED Platinum / 2005 Miami Beach Bienal
Mention / 2005 RIBA Worldwide Award / 2005 Contract Magazine Interiors Awards / 2004 The Excellence in Design Award
2nd prize / 2004 AIA COTE / 2004 NESEA Award
2nd Prize / 2004 AIANH Design Awards Place of Work / 2004 Architectural Review MIPIM Award
Offices
Commendation / 2003 Wastewise Award
Das Verwaltungsgebäude des Biotech-Unternehmens Genzyme Corporation auf einer ehemaligen Industriebrache in einem von dynamischen Forschungsunternehmen dominierten Umfeld sollte auf Wunsch des Bauherren für Fortschritt stehen und einen Identifikationspunkt für die 920 Mitarbeiter und Besucher bilden. Weitere Vorbedingungen waren hohe Funktionalität und Flexibilität, aber auch Rücksicht auf Natur und Umwelt.

In ökologischer Hinsicht geht das Gebäudekonzept weit über heutige amerikanische Anforderungen hinaus. Architektonisch ermöglicht es eine räumlich-komplexe Struktur: eine zurückhaltende, entsprechend den städtebaulichen Richtlinien minimal formulierte Glashülle, die vor dem harschen Außenklima Bostons schützt, und unter der sich die Architektur frei entwickeln kann. Offenheit und Flexibilität haben dabei Vorrang vor geschlossenen und formellen Strukturen.

Die strikten städtebaulichen Vorgaben begrenzten die Möglichkeiten der Gestaltung des Baukörpers. Aus diesem Grund entschieden wir uns für eine zurückhaltende, entsprechend den städtebaulichen Richtlinien geformte Gebäudehülle. Diese ist geprägt durch das Zusammenspiel von Einzelelementen wie Doppelfassaden, öffenbaren Fenstern, beweglichem Sonnenschutz und farbigen Vorhängen. Die Gestaltungselemente helfen, die Energieverluste des Gebäudes zu senken. Der einzelne Nutzer reguliert dabei bewusst seine eigene »Umwelt« und beeinflusst so auch indirekt die äußere Erscheinung des Gebäudes. Die verschiedenen Elemente der Hülle stehen gemeinsam mit den räumlichen Strukturen des Inneren in einem Wechselspiel. Ein komplex geformtes Atrium mit großzügigen Flächen, offenen Gärten und einem öffentlich zugänglichen Erdgeschoss bildet die Grundlage der räumlichen Entwicklung und über nimmt wichtige klimatechnische Funktionen.

Es ergeben sich horizontale und vertikale Nachbarschaften, verbunden durch verschiedene Wege und das Atrium selbst. Die Arbeitsplätze erhalten ihre Identität durch ihre Lage in unterschiedlichen Raumsituationen: konzentrierte, private Arbeitsbereiche, freie Räume wie die Gärten und das Atrium, offene Arbeitsplätze und geschlossene Büros wechseln sich entsprechend den Anforderungen und Situationen ab. Das Ergebnis ist eine vielfältige und flexible Bürolandschaft.

Das Atrium ist durch den Einsatz von Heliostaten mit Tageslicht ausgeleuchtet. Die Prismendecke unter dem Glasoberlicht filtert dabei das Licht nach unten und dient als Sonnenschutz und Blendschutz, ohne die Lichtmenge zu reduzieren. Das so eingespiegelte Sonnenlicht wird durch an Kronleuchter erinnernde Mobiles und mittels einer »Lichtwand« – vertikalen, verspiegelten, sich bewegenden Lamellen – in die Tiefe des Raums reflektiert. Auch die Arbeitsplätze sind weitgehend natürlich belichtet.


Das Genzyme Center wurde vom US Green Building Council in die höchste Kategorie für umweltfreundliches Bauen, „LEED Platinum“, eingestuft.


Bauherr: Lyme Properties und Genzyme Corporation
Fertigstellung: 2004
Adresse:
500 Kendall Street
Cambridge, MA, USA


Architekten und Generalplaner:
Behnisch Architects Inc., Venice, California, USA
Entwurf und architektonische Leitung:
Behnisch Architekten, Stuttgart