Zurück zum Profil
Behnisch Architekten

KIT Energy Lab 2.0

© Behnisch Architekten, Fotos: David Matthiessen
© Behnisch Architekten, Fotos: David Matthiessen
Ort
Eggenstein-Leopoldshafen
Gebäudekategorie
Labor-, Forschungsgebäude
Jahr der Fertigstellung
2019
Das Energy Lab 2.0 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine intelligente Plattform, um das Zusammenspiel der Komponenten künftiger Energiesysteme zu erforschen und insbesondere mit der Integration erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung die Energiewende zu beschleunigen. In einem Anlagenverbund werden elektrische, thermische und chemische Energieströme sowie neue Informations- und Kommunikationstechnologien verknüpft. Projektpartner sind die Helmholtz-Zentren Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Forschungszentrum Jülich (FZJ).

Der Neubau Gebäude 668 auf einem ehemals für Sonnenenergieversuche genutzten Gelände im Norden des Campus Nord schafft einen attraktiven, hochwertigen und flexiblen Ort für die Forschung. Der freistehende Solitär präsentiert sich als homogene Einheit mit einer transluzenten Hülle aus Polycarbonat und einer durchscheinenden Konstruktion aus Holz und beherbergt eine großzügige, stützenfreie Versuchshalle sowie einen zweigeschossigen Büroriegel.

Der Hauptzugang erfolgt von Westen über einen verglasten Windfang in die zentrale Erschließungszone, die zwischen Büros und Halle entlang einer leichten Glaswand in das Gebäude leitet und großzügige Blickbezüge zwischen diesen Gebäudeteilen erlaubt. Zur Rechten öffnet sich die Halle, zur Linken sind die Büroräume angeordnet. Hier sind ebenfalls Kontrollstände, die Versuchsvorbereitung, Besprechungsräume und Nebenräume untergebracht. In der Gebäudemitte führt eine Treppe bzw. ein Aufzug in das Obergeschoss, wo sich weitere Büro- und Vorbereitungsräume sowie eine Teeküche als Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter befinden. Die den Versuchsflächen zugeordneten Räume grenzen an den Luftraum der Halle und erlauben direkte Einblicke.

Die Versuchshalle nimmt die Bereiche „Power-Hardware in the Loop“ (PHIL) und „Smart Energy System Control Laboratory“ (SESCL) sowie Aufstellflächen für Versuche auf. Halle und Sheddach sind großzügig mit durchscheinenden Polycarbonatplatten verkleidet, die der gesamten Experimentierfläche gleichmäßiges Tageslicht ermöglichen. Angegliederte Aufstellflächen für technische Bauteile mit großen Wärmelasten sind nicht Teil der energetischen Gebäudehülle, sondern gewährleisten mit einer Lamellenfassade eine gleichmäßige Wärmeabfuhr und Belüftung der Bauteile.

Die Halle nimmt mit ihrer Materialität Bezüge zur industriell geprägten Umgebungsbebauung auf. Punktuelle Öffnungen der Bürofassade erlauben eine gezielte Belichtung der zurückhaltend gestalteten Innenräume. Während hier der Charakter von Holz und einfachen Glaswänden überwiegt, ist die Halle durch die Polycarbonat-Fassade und die Holzkonstruktion des Sheddaches geprägt.

Bauherr
Facility Management KIT

Planung und Fertigstellung
2015-2019

BGF
1.730 m²

BRI
10.551 m³