Behnisch Architekten
Ludwig-Weber-Schule
David Matthiessen
Der Neubau der Ludwig-Weber-Schule im Frankfurter Stadtteil Sindlingen bietet 200 Grundschüler*innen einen attraktiven, neuen Lernort. Entsprechend des Schulmottos Gemeinsam statt einsam haben Behnisch Architekten ein Schulhaus entworfen, das mit einem vielfältigen Angebot an Lernlandschaften, offenen Raumstrukturen und zusätzlichen grünen Klassenzimmern im Freien die Grundlage für eine lebendige Schulgemeinschaft schafft.
Der Standort der Grundschule im Frankfurter Westen ist multikulturell geprägt. So beherbergt die Schule Kinder aus 16 unterschiedlichen Herkunftsnationen. Beispielhaft sollte hier ein moderner Schulbau entstehen, der Vielfalt und Integration fördert sowie eine Anlaufstelle in der Nachbarschaft bietet. Das Bestandsgebäude der Ludwig-Weber-Schule aus den 1970er Jahren war nicht mehr sanierungsfähig und wurde komplett abgerissen. Damit war der Weg frei, ein Schulhaus entsprechend der Anforderungen und Wünsche zu gestalten, die auf einem veränderten pädagogischen Konzept von der belehrenden zu einer lernenden Schule basieren. Behnisch Architekten haben dem Haus einen zukunftsweisenden Rahmen gegeben, für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern und für ein offenes, kommunikatives Miteinander.
Organische Gebäudeform
Die neue Schule befindet sich direkt angrenzend an die Ferdinand-Hofmann-Siedlung, eine Arbeitersiedlung aus den 1920er-Jahren, die bis in die 1960er-Jahre immer wieder erweitert wurde. Inmitten dieser meist zwei- bis viergeschossigen Wohnzeilen fügt sich der scheinbar dynamisch bewegte Neubau vermittelnd ein. Seine angenehm organische Gebäudeform, die in Kontrast zu den streng linearen Wohngebäuden steht, zeugt mit umlaufenden und in der Höhe gestaffelten Terrassen von einladendem Charakter. Die Abstufungen und feinjustierten Rücksprünge der frei gestalteten Ebenen sorgen für eine angemessene Maßstäblichkeit. Betrachter nehmen vor allem die umlaufenden Dachkanten wahr, die den Organismus ausformen und ihm mit schwungvollen, begrünten Linien eine markante Eigenständigkeit verleihen.
Insgesamt zehn Klassen erhalten in der zweizügigen Grundschule ihre neue Heimat. Zwei zusätzliche Einstiegsklassen für Fünfjährige, entsprechend des Schulmodells im Bundesland Hessen, ergänzen die Klassenstufen eins bis vier. Das gesamte Haus ist als durchlässiges Raumkontinuum angelegt. Offenheit als pädagogisches Leitmotiv dient als Basis für die Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen und spiegelt sich im architektonischen Ansatz wider: Lichtdurchflutete Marktplätze beleben das Haus. Rückzugsnischen mit einladenden Sitzgelegenheiten setzen spielerische Akzente, gehen in offene Flurbereiche über und unterstreichen die großzügige Gestaltung. Entstanden ist ein multikulturelles Haus mit einem vielfältigen Raumangebot für unterschiedliche Lernformen, das mit seiner Strahlkraft Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern nachhaltig, über die Schulzeit hinaus zu prägen vermag.
Innovatives Schulkonzept mit Strahlkraft
Das dreigeschossige Gebäude ist rund um ein zentrales Atrium angelegt, das über einladende Freitreppen vertikale Verbindungen schafft. Oberlichter sorgen für eine helle, freundliche und lichtdurchflutete Atmosphäre gleich bei Betreten des Gebäudes. Über das Foyer erreicht man im Erdgeschoss direkt die Schulmensa und Cafeteria, einen flexibel nutzbaren Mehrzweckraum, die Einstiegsklassen sowie Klassenstufe eins, die Flächen für die Ganztagsbetreuung, das Lehrerzimmer und auch die Turnhalle. Die Klassenräume für die Klassenstufen zwei bis vier sind in den zwei oberen Geschossen angesiedelt. Ein Verbindungsraum, der beispielsweise für Stillarbeit genutzt werden kann, ist jeweils zwei benachbarten Klassenzimmern zugeordnet. Großzügige Garderobenbereiche mit abgestuften Sitzpodesten und integrierten Schließfächern ergänzen die Klassenräume um flexible Lernflächen. Farblich individuell gestaltetet sind sie Orte des Ankommens, heißen die Schüler*innen willkommen und schenken den einzelnen Klassen ihre Identität. Als erweiterte Klassenzimmer dienen sie auch informellen Zusammenkünften. Innerhalb des Schulhauses finden sich weitere geschützte Ecken für Begegnungen: Filzbezogene Sitznischen und Holzpodeste formen Treffpunkte zum Verweilen, die das Angebot an flexiblen Lernflächen außerhalb des Klassenraums ergänzen.
Von Bedeutung ist der allgegenwärtige Bezug zum Außenraum. Alle Klassenzimmer verfügen über einen direkten Zugang zum Schulhof, bzw. die oberen Geschosse hinaus zu den umlaufenden Balkonen.
Hier angesiedelte grüne Klassenzimmer im Freien bieten mit Tischen und Bänken ein erweitertes, pädagogisches Raumangebot. Die einzelnen Ebenen und Terrassen sind über Treppen miteinander verbunden. Es entwickelt sich ein vielschichtiges Zusammenspiel von innen und außen, welches das schulische Miteinander bereichert. Die Übergänge von Vorplatz zu Foyer und Schulhof sind fließend gestaltetet.
Schützender Schulhof mit vielfältigen Bewegungsangeboten
Ein großzügiger Schulhof umfasst das Schulgebäude als schützender Ort mit Lernwiese, Schulgarten und Bewegungsangeboten konzipiert. Die Möglichkeiten für die Schüler*innen sind vielfältig: Sitzbereiche, wie kleine Inseln in die Landschaft integriert, ein Kletterareal, ein Fußballfeld oder etwa Rückzugsbereiche für die Einstiegsklassen sorgen für einen strukturierten und differenziert gestalteten Freibereich. Nach Südwesten öffnet sich der Schulhof zu den benachbarten pädagogischen Einrichtungen, dem Kinderzentrum Hermann-Küster-Straße sowie der privaten Internationalen Schule Frankfurt, und wirkt als landschaftlich gestaltetes Bindeglied. Eingebettet in diese baulich angenehme Kulisse, ist eine geschützte Oase der Ruhe entstanden, die auch ein perfekter Ort für Schulveranstaltungen und Feste sein kann sowie ausreichend Bewegungsraum für Schüler*innen und Pädagog*innen bereithält.
Integraler Bestandteil der Schule ist außerdem eine Einfeld-Turnhalle, die funktional und baulich in die Gesamtgestaltung des Schulhauses integriert ist. Sie ist unmittelbar an das Foyer angebunden. Externen Nutzern steht ein separater Nebeneingang im Nordosten zur Verfügung. Die prägnante Dachkonstruktion mit geschwungenen Trägern erlaubt einen zusätzlichen Lichteinfall über Oberlichter. Die Holzbinder sorgen für einen stützenfreien Raum und lehnen sich harmonisch an den benachbarten Schulbereich an, um so zu einer eleganten Einheit zu verschmelzen. Zwei Bullaugen erlauben Transparenz: Vom ersten und zweiten Obergeschoss des Schulbetriebs sind Einblicke in die Sporthalle möglich Sport und Bewegung werden so präsent im Schulalltag verankert. Sportliches Highlight ist außerdem eine Boulderwand, die sich hinter hölzernen Abprallwänden verbirgt.
Natürliche, helle Farbigkeit und Materialität
Farblich passt sich das Schulgebäude in seine Umgebung ein. Die Holzverkleidung der Fassade weist eine natürliche, helle Farbigkeit auf und setzt mit eingestreuten, vorvergrauten Lärchenlatten horizontale Farbakzente. Die ohnehin angenehme Maßstäblichkeit des Gebäudes differenziert sich dadurch weiter, geschlossene Fassadenflächen lösen sich in dieser detaillierteren Struktur auf. Im Zusammenspiel mit den gliedernden, farblich abgestuften Fensterelementen entwickelt sich eine abwechslungsreiche, lebendig-freundliche Fassadengestaltung. Auch im Inneren ist die Schule in hellen, natürlichen Farbtönen mit viel Holz gestaltet, was eine warme, angenehm unaufgeregte Atmosphäre schafft. Bunte Farbakzente finden sich in den Garderoben- und Klasseneingangsbereichen jede Klasse erhält ihre eigene Farbigkeit und damit eine identitätsstiftende Note sowie in den Sitznischen im Flurbereich. Die Klassenzimmer selbst sind mit maßgeschneiderten Einbaumöbeln aus Holzwerkstoffen und textilen Bodenbelägen ausgestattet. Außerdem gibt es akustisch wirksame Deckenelemente. Dieser Einsatz von robusten und dennoch haptisch wertigen Materialien schafft individualisierte Lernorte, die den Schülerinnen und Schülern eine positive, Gesamtatmosphäre und vertrauenserweckende Umgebung bieten.
Energie- und Klimakonzept für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb
Im Schulgebäude wurde ein Hybridlüftungskonzept umgesetzt, das einen maßgeblichen Beitrag für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb leistet. Eine maximale thermische und lüftungsbedingte Eigenfunktion führt bereits ohne Unterstützung durch technische Gebäudesysteme zu einer hohen Funktionssicherheit und zu stabilen Raumkonditionen. Außerhalb der Heizperiode kann das Schulhaus über Fensterelemente natürlich belüftet werden. Alle Räume erhalten ausreichend frische Luft und ein unmittelbarer Bezug zum Außenraum ist gewährleistet. Über Öffnungsklappen in der Fassade kann an kühlen Nächten frische Luft ins Innere streichen, die teilweise exponierten Betondecken aktivieren und so in den Innenräumen eine passive Kühlung ermöglichen. Um die Effizienz der Nachtluftauskühlung zu steigern und die sommerliche Querlüftung individuell zu optimieren, erhält jede Nutzungseinheit einen Solarkamin, der die warme Abluft mittels thermischen Auftriebs über Dach ins Freie führt. Während der Heizperiode unterstützt eine flächendeckende, mechanische Be- und Entlüftung im intelligenten Zusammenspiel mit einer optimierten Wärmerückgewinnung die Einhaltung der Komfortanforderungen. Mittels Überströmöffnungen wird die verbrauchte Luft in die Flurbereiche geleitet, dort gesammelt und weiter zu den Anlagen der Wärmerückgewinnung geführt. Ergänzend sorgt die Optimierung der natürlichen Belichtung und die Ausführung geeigneter Blend- und Sonnenschutzmaßnahmen für ein ausgewogenes Raumklima mit sommerlichem Wärmeschutz bei gleichzeitig wechselseitigem, positivem Einfluss auf alle Einzelthemen des Gesamtenergie- und Klimakonzept.
Der Standort der Grundschule im Frankfurter Westen ist multikulturell geprägt. So beherbergt die Schule Kinder aus 16 unterschiedlichen Herkunftsnationen. Beispielhaft sollte hier ein moderner Schulbau entstehen, der Vielfalt und Integration fördert sowie eine Anlaufstelle in der Nachbarschaft bietet. Das Bestandsgebäude der Ludwig-Weber-Schule aus den 1970er Jahren war nicht mehr sanierungsfähig und wurde komplett abgerissen. Damit war der Weg frei, ein Schulhaus entsprechend der Anforderungen und Wünsche zu gestalten, die auf einem veränderten pädagogischen Konzept von der belehrenden zu einer lernenden Schule basieren. Behnisch Architekten haben dem Haus einen zukunftsweisenden Rahmen gegeben, für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern und für ein offenes, kommunikatives Miteinander.
Organische Gebäudeform
Die neue Schule befindet sich direkt angrenzend an die Ferdinand-Hofmann-Siedlung, eine Arbeitersiedlung aus den 1920er-Jahren, die bis in die 1960er-Jahre immer wieder erweitert wurde. Inmitten dieser meist zwei- bis viergeschossigen Wohnzeilen fügt sich der scheinbar dynamisch bewegte Neubau vermittelnd ein. Seine angenehm organische Gebäudeform, die in Kontrast zu den streng linearen Wohngebäuden steht, zeugt mit umlaufenden und in der Höhe gestaffelten Terrassen von einladendem Charakter. Die Abstufungen und feinjustierten Rücksprünge der frei gestalteten Ebenen sorgen für eine angemessene Maßstäblichkeit. Betrachter nehmen vor allem die umlaufenden Dachkanten wahr, die den Organismus ausformen und ihm mit schwungvollen, begrünten Linien eine markante Eigenständigkeit verleihen.
Insgesamt zehn Klassen erhalten in der zweizügigen Grundschule ihre neue Heimat. Zwei zusätzliche Einstiegsklassen für Fünfjährige, entsprechend des Schulmodells im Bundesland Hessen, ergänzen die Klassenstufen eins bis vier. Das gesamte Haus ist als durchlässiges Raumkontinuum angelegt. Offenheit als pädagogisches Leitmotiv dient als Basis für die Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen und spiegelt sich im architektonischen Ansatz wider: Lichtdurchflutete Marktplätze beleben das Haus. Rückzugsnischen mit einladenden Sitzgelegenheiten setzen spielerische Akzente, gehen in offene Flurbereiche über und unterstreichen die großzügige Gestaltung. Entstanden ist ein multikulturelles Haus mit einem vielfältigen Raumangebot für unterschiedliche Lernformen, das mit seiner Strahlkraft Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern nachhaltig, über die Schulzeit hinaus zu prägen vermag.
Innovatives Schulkonzept mit Strahlkraft
Das dreigeschossige Gebäude ist rund um ein zentrales Atrium angelegt, das über einladende Freitreppen vertikale Verbindungen schafft. Oberlichter sorgen für eine helle, freundliche und lichtdurchflutete Atmosphäre gleich bei Betreten des Gebäudes. Über das Foyer erreicht man im Erdgeschoss direkt die Schulmensa und Cafeteria, einen flexibel nutzbaren Mehrzweckraum, die Einstiegsklassen sowie Klassenstufe eins, die Flächen für die Ganztagsbetreuung, das Lehrerzimmer und auch die Turnhalle. Die Klassenräume für die Klassenstufen zwei bis vier sind in den zwei oberen Geschossen angesiedelt. Ein Verbindungsraum, der beispielsweise für Stillarbeit genutzt werden kann, ist jeweils zwei benachbarten Klassenzimmern zugeordnet. Großzügige Garderobenbereiche mit abgestuften Sitzpodesten und integrierten Schließfächern ergänzen die Klassenräume um flexible Lernflächen. Farblich individuell gestaltetet sind sie Orte des Ankommens, heißen die Schüler*innen willkommen und schenken den einzelnen Klassen ihre Identität. Als erweiterte Klassenzimmer dienen sie auch informellen Zusammenkünften. Innerhalb des Schulhauses finden sich weitere geschützte Ecken für Begegnungen: Filzbezogene Sitznischen und Holzpodeste formen Treffpunkte zum Verweilen, die das Angebot an flexiblen Lernflächen außerhalb des Klassenraums ergänzen.
Von Bedeutung ist der allgegenwärtige Bezug zum Außenraum. Alle Klassenzimmer verfügen über einen direkten Zugang zum Schulhof, bzw. die oberen Geschosse hinaus zu den umlaufenden Balkonen.
Hier angesiedelte grüne Klassenzimmer im Freien bieten mit Tischen und Bänken ein erweitertes, pädagogisches Raumangebot. Die einzelnen Ebenen und Terrassen sind über Treppen miteinander verbunden. Es entwickelt sich ein vielschichtiges Zusammenspiel von innen und außen, welches das schulische Miteinander bereichert. Die Übergänge von Vorplatz zu Foyer und Schulhof sind fließend gestaltetet.
Schützender Schulhof mit vielfältigen Bewegungsangeboten
Ein großzügiger Schulhof umfasst das Schulgebäude als schützender Ort mit Lernwiese, Schulgarten und Bewegungsangeboten konzipiert. Die Möglichkeiten für die Schüler*innen sind vielfältig: Sitzbereiche, wie kleine Inseln in die Landschaft integriert, ein Kletterareal, ein Fußballfeld oder etwa Rückzugsbereiche für die Einstiegsklassen sorgen für einen strukturierten und differenziert gestalteten Freibereich. Nach Südwesten öffnet sich der Schulhof zu den benachbarten pädagogischen Einrichtungen, dem Kinderzentrum Hermann-Küster-Straße sowie der privaten Internationalen Schule Frankfurt, und wirkt als landschaftlich gestaltetes Bindeglied. Eingebettet in diese baulich angenehme Kulisse, ist eine geschützte Oase der Ruhe entstanden, die auch ein perfekter Ort für Schulveranstaltungen und Feste sein kann sowie ausreichend Bewegungsraum für Schüler*innen und Pädagog*innen bereithält.
Integraler Bestandteil der Schule ist außerdem eine Einfeld-Turnhalle, die funktional und baulich in die Gesamtgestaltung des Schulhauses integriert ist. Sie ist unmittelbar an das Foyer angebunden. Externen Nutzern steht ein separater Nebeneingang im Nordosten zur Verfügung. Die prägnante Dachkonstruktion mit geschwungenen Trägern erlaubt einen zusätzlichen Lichteinfall über Oberlichter. Die Holzbinder sorgen für einen stützenfreien Raum und lehnen sich harmonisch an den benachbarten Schulbereich an, um so zu einer eleganten Einheit zu verschmelzen. Zwei Bullaugen erlauben Transparenz: Vom ersten und zweiten Obergeschoss des Schulbetriebs sind Einblicke in die Sporthalle möglich Sport und Bewegung werden so präsent im Schulalltag verankert. Sportliches Highlight ist außerdem eine Boulderwand, die sich hinter hölzernen Abprallwänden verbirgt.
Natürliche, helle Farbigkeit und Materialität
Farblich passt sich das Schulgebäude in seine Umgebung ein. Die Holzverkleidung der Fassade weist eine natürliche, helle Farbigkeit auf und setzt mit eingestreuten, vorvergrauten Lärchenlatten horizontale Farbakzente. Die ohnehin angenehme Maßstäblichkeit des Gebäudes differenziert sich dadurch weiter, geschlossene Fassadenflächen lösen sich in dieser detaillierteren Struktur auf. Im Zusammenspiel mit den gliedernden, farblich abgestuften Fensterelementen entwickelt sich eine abwechslungsreiche, lebendig-freundliche Fassadengestaltung. Auch im Inneren ist die Schule in hellen, natürlichen Farbtönen mit viel Holz gestaltet, was eine warme, angenehm unaufgeregte Atmosphäre schafft. Bunte Farbakzente finden sich in den Garderoben- und Klasseneingangsbereichen jede Klasse erhält ihre eigene Farbigkeit und damit eine identitätsstiftende Note sowie in den Sitznischen im Flurbereich. Die Klassenzimmer selbst sind mit maßgeschneiderten Einbaumöbeln aus Holzwerkstoffen und textilen Bodenbelägen ausgestattet. Außerdem gibt es akustisch wirksame Deckenelemente. Dieser Einsatz von robusten und dennoch haptisch wertigen Materialien schafft individualisierte Lernorte, die den Schülerinnen und Schülern eine positive, Gesamtatmosphäre und vertrauenserweckende Umgebung bieten.
Energie- und Klimakonzept für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb
Im Schulgebäude wurde ein Hybridlüftungskonzept umgesetzt, das einen maßgeblichen Beitrag für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb leistet. Eine maximale thermische und lüftungsbedingte Eigenfunktion führt bereits ohne Unterstützung durch technische Gebäudesysteme zu einer hohen Funktionssicherheit und zu stabilen Raumkonditionen. Außerhalb der Heizperiode kann das Schulhaus über Fensterelemente natürlich belüftet werden. Alle Räume erhalten ausreichend frische Luft und ein unmittelbarer Bezug zum Außenraum ist gewährleistet. Über Öffnungsklappen in der Fassade kann an kühlen Nächten frische Luft ins Innere streichen, die teilweise exponierten Betondecken aktivieren und so in den Innenräumen eine passive Kühlung ermöglichen. Um die Effizienz der Nachtluftauskühlung zu steigern und die sommerliche Querlüftung individuell zu optimieren, erhält jede Nutzungseinheit einen Solarkamin, der die warme Abluft mittels thermischen Auftriebs über Dach ins Freie führt. Während der Heizperiode unterstützt eine flächendeckende, mechanische Be- und Entlüftung im intelligenten Zusammenspiel mit einer optimierten Wärmerückgewinnung die Einhaltung der Komfortanforderungen. Mittels Überströmöffnungen wird die verbrauchte Luft in die Flurbereiche geleitet, dort gesammelt und weiter zu den Anlagen der Wärmerückgewinnung geführt. Ergänzend sorgt die Optimierung der natürlichen Belichtung und die Ausführung geeigneter Blend- und Sonnenschutzmaßnahmen für ein ausgewogenes Raumklima mit sommerlichem Wärmeschutz bei gleichzeitig wechselseitigem, positivem Einfluss auf alle Einzelthemen des Gesamtenergie- und Klimakonzept.