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06.12.2023
Entwurfsbeschreibung
Konzept
Das Grundstück der deutschen Botschaft in Kairo gliedert sich in zwei wesentliche Bereiche. Den der Stadt zugewandten, bebaubaren Teil und den dem Nil zugewandten Residenzgarten.
Eine rechteckige Scheibe besetzt den bebaubaren Teil des Grundstückes und bildet den Ausgangspunkt für das Entwurfskonzept. Aus dieser Scheibe werden zwei quaderförmige Baukörper nach oben ausgetrieben, drei rechteckige Innenhöfe werden in die Platte eingedrückt. Diese Höfe werden den inneren Funktionsbereichen der Botschaft unmittelbar zugeordnet. So entstehen der Visahof, der Kanzleigarten und der (Ehren-) Repräsentationshof mit den Vorfahrten. Die beiden Baukörper bilden die Kanzlei und die zum Park hin orientierte Residenz ab und ermöglichen so auch auf dem engen Grundstück die vom Auswärtigen Amt gewünschte Zweitei-lung der Hauptnutzungen.
Funktion
Visastelle mit Zugangsbereich
Die Besucher der Visastelle sammeln sich zunächst in einer beschatteten Wartezone mit Sitzgelegenheiten, die innerhalb des Grundstückes, aber außerhalb der Einfriedung zu liegen kommt. Dann werden sie einzeln an den Außenschaltern empfangen und gelangen von dort über die Zugangskontrolle in den Visahof. Von dort erreicht der Besucher auf direktem Weg die Visastelle im Erdgeschoss des Kanzleigebäudes. Er gelangt in eine großzügige und zweiseitig belichtete Schalterhalle – ein freundlicher Empfang. Die unterschiedlichen Schalter sind übersichtlich angeordnet, die RK-Schalter in einem diskreteren Bereich. Alle Schalter, auch die Außenschalter, haben auf der internen Seite direkten und unkomplizierten Zugang zu Backoffice- und Kanzleibereich, sodass reibungsloses Arbeiten und direkte Kommunikation mit den anderen Kanzleimitarbeitern gewährleistet sind.
Außenwache – Berlin Street
Der Zugang zum Grundstücksinneren erfolgt über die Außenwache mit KFZ-Schleuse von der Berlin-Street aus. Somit ist die gewünschte Adressbildung an dieser Straße und auch der verkehrstechnisch notwenige Abstand zum Kreuzungsbereich mit der Hassan-Sabri-Street gewährleistet. Die Lage dieser Außenwache ermöglicht eine Trennung des Innenhofes in einen technisch-funktionalen Teil mit Garagen, Waschplatz, Dienstfahrzeugstellplätzen und einen repräsentativen Teil mit den Vorfahrten für Kanzlei und Residenz. In die Einfriedung inte-griert sind die Standorte für die Wachposten des Gastlandes.
Kanzlei
Nachdem Besucher der Kanzlei die Außenwache passiert haben, erreichen sie über die Pforte der Kanzlei ein kleines Empfangsfoyer, welches über einen durch das gesamte Gebäude reichenden Luftraum zenital belichtet ist. Dieser Lichtraum weist den Weg nach oben in das Hauptfoyer, welchem die Besprechungsräume direkt zugeordnet sind. Diese Besprechungsräume sind so angeordnet, dass sie untereinander gekoppelt und /oder mit dem Foyer zu einer großen Besprechungs- oder Veranstaltungseinheit erweitert werden können. Kanzleian-gestellte erreichen ihre Büros auf gleichem Wege, oder haben die Möglichkeit nach der Pforte direkt mit Auf-zug oder internem Erschließungssystem zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen. Über die Geschosse verteilt be-finden sich an ausgewählten Stellen unterschiedlich orientierte Loggien für die Mitarbeiter, die die Kommunikation, das Wohlbefinden und somit die gute Arbeitsatmosphäre im Haus befördern.
Die dreibündige Grundrisskonzeption ermöglicht es tageslichtfreie Räume in Kernbereichen unterzubringen, somit für Büroräume optimale Fassadenbelichtung zu erzeugen und die Sicherheitsbereiche wie IT-Räume und Fachdienststelle ohne Änderung der Struktur mit ihren jeweiligen Erschließungsanforderungen ins System zu integrieren. So entsteht trotz der differenzierten Erschließungsanforderungen ein kompakter und wirtschaftlicher Baukörper. Dabei sind die Sicherheitsbereiche IT, Fachdienststelle und Militärattaché immer in der Süd-westecke des Gebäudes in den drei obersten Geschossen an gleicher Stelle angeordnet. Dies ermöglicht einfa-che Orientierung im Haus, diskrete Anbindung der Räume an die Haustechnik (Endlage) und problemloses Eingehen auf die baulichen Sicherheitsanforderungen an diese Räume, ohne dass dies für den regulären Nutzer im Gebäude wahrnehmbar wird.
Der Leitungsbereich befindet sich in bevorzugter Lage im Obergeschoss, direkt und unkompliziert über den Aufzug erreichbar, mit tagesbelichtetem Wartebereich, eigener Loggia für den Botschafter von wo aus sich der Blick auf den Botschaftsgarten und den Nil genießen lässt.
Residenz
Eine räumliche Promenade führt den Besucher der Residenz vom Eingang über die Eingangshalle mit ange-schlossenem Garderoben- und Toilettenbereich in den großen Empfangsraum. Dieser ist zweigeschossig angelegt und erschließt im Erdgeschoss direkt den Residenzgarten, sowie die Nebenempfangsräume samt Musik-zimmer und Bibliothek. Eine repräsentative Treppe führt nach oben auf die Galerieebene des Hauptempfangs-raumes, von wo aus der Speisesaal erschlossen wird und dem eine beschattete, doppelgeschossige Loggia vorgelagert ist. Von dieser Loggia führt eine Treppe wiederum nach unten in den Park der Residenz, wo sich mit einem Rundgang durch den Garten und der Rückkehr in einen der Empfangsräume die Promenade vollendet.
Selbstverständlich ist vom Ehrenhof aus auch ein direkter Zugang in den Residenzgarten möglich.
Vom Residenzeingang erfolgt auch ein direkter Zugang zur Wohnung des Botschafters samt Garage. Vorbei an den Räumen des amtlichen Gastes erreicht der Botschafter seine Wohnung im 2. Obergeschoss. Hier befinden sich, zu Park und Nil orientiert und in interessanter räumlicher Abfolge arrangiert, die Küche, das Esszimmer mit Loggia, sowie das Wohnzimmer des Botschafters. Dahinter befindet sich der als Refugium ausgebildete Schlafbereich des Botschafterpaares, der über perforierte Fassadenelemente diskret belichtet ist. Gast- und Kinderbereich sind, ohne die eigentliche Wohnung queren zu müssen, direkt vom Wohnungseingang aus er-reichbar.
Der östliche, zur Kanzlei gewandte Bereich des Residenzgebäudes ist in den beiden Obrgeschossen als Dienst- und Personalbereich ausgebildet. Die Küche mit Anrichte befindet sich direkt beim Speisezimmer, in direkter Nachbarschaft dazu die Personalräume der Residenz. Eine weitere Anrichte ist erdgeschossig dem großen Empfangsraum und den südlichen Empfangsräumen zugeordnet, sodass auch einer dieser Räume als Speisezimmer genutzt werden kann und auch das Catering großer Gesellschaften direkt von der Residenzküche aus möglich ist. Im obersten Geschoss befinden sich, wie der gesamte Personalbereich über separaten Zugang und separate Treppe erschlossen, die Aufenthaltsräume des Botschaftspersonals, Fahrer, Reiniger usw. An zentraler Stelle befindet sich dort auch der Gebetsraum, dessen in die Wand eingearbeiteten Nischen die Richtung nach Mekka weisen.
Auch die gesamte Haustechnik ist vom Personalzugang aus -außerhalb des Sicherheitsbereiches Kanzlei - er-schließbar.
Fassade
Eine Fassadenbekleidung aus geflammtem ägyptischem Kalkstein gibt dem Gebäude eine würdige Erscheinung verankert das Gebäude am Ort, bringt die für das Klima notwendige Speichermasse und die für die Umgebung notwendige Robustheit mit. Dreiteilige Elemente aus Bürofenstern, fensterladenartigen Verschattungselementen und in die Steinfassade eingearbeiteten Nischen als „Parksituationen“ für die Fensterläden, erzeugen ein lebendiges Fassadenspiel von Licht und Schatten und vermeiden gleichzeitig die klimatisch bedingte Wartungsanfälligkeit der sonst üblichen kleinteiligen Sonnenschutzsysteme. Die Fensterläden bestehen aus gekanteten und in der Sandsteinfarbe eloxierten Aluminiumtafeln. Aus diesen Tafeln ist ein einfaches, aber raffiniertes Muster herausgelasert, das an die örtlichen Maschrabiyya erinnert und so, zusätzlich zur Hoftypologie oder dem Sandstein einen weiteren Aspekt des Ortsbezuges bietet.
Eingänge, Foyerbereiche, Schalterhalle und repräsentative Räume mit ihren größeren Fassadenöffnungen verleihen dem Gebäude einen einladenden und transparenten Charakter, akzentuieren die Fassade und geben innenräumliche Orientierung.
Konzept
Das Grundstück der deutschen Botschaft in Kairo gliedert sich in zwei wesentliche Bereiche. Den der Stadt zugewandten, bebaubaren Teil und den dem Nil zugewandten Residenzgarten.
Eine rechteckige Scheibe besetzt den bebaubaren Teil des Grundstückes und bildet den Ausgangspunkt für das Entwurfskonzept. Aus dieser Scheibe werden zwei quaderförmige Baukörper nach oben ausgetrieben, drei rechteckige Innenhöfe werden in die Platte eingedrückt. Diese Höfe werden den inneren Funktionsbereichen der Botschaft unmittelbar zugeordnet. So entstehen der Visahof, der Kanzleigarten und der (Ehren-) Repräsentationshof mit den Vorfahrten. Die beiden Baukörper bilden die Kanzlei und die zum Park hin orientierte Residenz ab und ermöglichen so auch auf dem engen Grundstück die vom Auswärtigen Amt gewünschte Zweitei-lung der Hauptnutzungen.
Funktion
Visastelle mit Zugangsbereich
Die Besucher der Visastelle sammeln sich zunächst in einer beschatteten Wartezone mit Sitzgelegenheiten, die innerhalb des Grundstückes, aber außerhalb der Einfriedung zu liegen kommt. Dann werden sie einzeln an den Außenschaltern empfangen und gelangen von dort über die Zugangskontrolle in den Visahof. Von dort erreicht der Besucher auf direktem Weg die Visastelle im Erdgeschoss des Kanzleigebäudes. Er gelangt in eine großzügige und zweiseitig belichtete Schalterhalle – ein freundlicher Empfang. Die unterschiedlichen Schalter sind übersichtlich angeordnet, die RK-Schalter in einem diskreteren Bereich. Alle Schalter, auch die Außenschalter, haben auf der internen Seite direkten und unkomplizierten Zugang zu Backoffice- und Kanzleibereich, sodass reibungsloses Arbeiten und direkte Kommunikation mit den anderen Kanzleimitarbeitern gewährleistet sind.
Außenwache – Berlin Street
Der Zugang zum Grundstücksinneren erfolgt über die Außenwache mit KFZ-Schleuse von der Berlin-Street aus. Somit ist die gewünschte Adressbildung an dieser Straße und auch der verkehrstechnisch notwenige Abstand zum Kreuzungsbereich mit der Hassan-Sabri-Street gewährleistet. Die Lage dieser Außenwache ermöglicht eine Trennung des Innenhofes in einen technisch-funktionalen Teil mit Garagen, Waschplatz, Dienstfahrzeugstellplätzen und einen repräsentativen Teil mit den Vorfahrten für Kanzlei und Residenz. In die Einfriedung inte-griert sind die Standorte für die Wachposten des Gastlandes.
Kanzlei
Nachdem Besucher der Kanzlei die Außenwache passiert haben, erreichen sie über die Pforte der Kanzlei ein kleines Empfangsfoyer, welches über einen durch das gesamte Gebäude reichenden Luftraum zenital belichtet ist. Dieser Lichtraum weist den Weg nach oben in das Hauptfoyer, welchem die Besprechungsräume direkt zugeordnet sind. Diese Besprechungsräume sind so angeordnet, dass sie untereinander gekoppelt und /oder mit dem Foyer zu einer großen Besprechungs- oder Veranstaltungseinheit erweitert werden können. Kanzleian-gestellte erreichen ihre Büros auf gleichem Wege, oder haben die Möglichkeit nach der Pforte direkt mit Auf-zug oder internem Erschließungssystem zu ihren Arbeitsplätzen zu gelangen. Über die Geschosse verteilt be-finden sich an ausgewählten Stellen unterschiedlich orientierte Loggien für die Mitarbeiter, die die Kommunikation, das Wohlbefinden und somit die gute Arbeitsatmosphäre im Haus befördern.
Die dreibündige Grundrisskonzeption ermöglicht es tageslichtfreie Räume in Kernbereichen unterzubringen, somit für Büroräume optimale Fassadenbelichtung zu erzeugen und die Sicherheitsbereiche wie IT-Räume und Fachdienststelle ohne Änderung der Struktur mit ihren jeweiligen Erschließungsanforderungen ins System zu integrieren. So entsteht trotz der differenzierten Erschließungsanforderungen ein kompakter und wirtschaftlicher Baukörper. Dabei sind die Sicherheitsbereiche IT, Fachdienststelle und Militärattaché immer in der Süd-westecke des Gebäudes in den drei obersten Geschossen an gleicher Stelle angeordnet. Dies ermöglicht einfa-che Orientierung im Haus, diskrete Anbindung der Räume an die Haustechnik (Endlage) und problemloses Eingehen auf die baulichen Sicherheitsanforderungen an diese Räume, ohne dass dies für den regulären Nutzer im Gebäude wahrnehmbar wird.
Der Leitungsbereich befindet sich in bevorzugter Lage im Obergeschoss, direkt und unkompliziert über den Aufzug erreichbar, mit tagesbelichtetem Wartebereich, eigener Loggia für den Botschafter von wo aus sich der Blick auf den Botschaftsgarten und den Nil genießen lässt.
Residenz
Eine räumliche Promenade führt den Besucher der Residenz vom Eingang über die Eingangshalle mit ange-schlossenem Garderoben- und Toilettenbereich in den großen Empfangsraum. Dieser ist zweigeschossig angelegt und erschließt im Erdgeschoss direkt den Residenzgarten, sowie die Nebenempfangsräume samt Musik-zimmer und Bibliothek. Eine repräsentative Treppe führt nach oben auf die Galerieebene des Hauptempfangs-raumes, von wo aus der Speisesaal erschlossen wird und dem eine beschattete, doppelgeschossige Loggia vorgelagert ist. Von dieser Loggia führt eine Treppe wiederum nach unten in den Park der Residenz, wo sich mit einem Rundgang durch den Garten und der Rückkehr in einen der Empfangsräume die Promenade vollendet.
Selbstverständlich ist vom Ehrenhof aus auch ein direkter Zugang in den Residenzgarten möglich.
Vom Residenzeingang erfolgt auch ein direkter Zugang zur Wohnung des Botschafters samt Garage. Vorbei an den Räumen des amtlichen Gastes erreicht der Botschafter seine Wohnung im 2. Obergeschoss. Hier befinden sich, zu Park und Nil orientiert und in interessanter räumlicher Abfolge arrangiert, die Küche, das Esszimmer mit Loggia, sowie das Wohnzimmer des Botschafters. Dahinter befindet sich der als Refugium ausgebildete Schlafbereich des Botschafterpaares, der über perforierte Fassadenelemente diskret belichtet ist. Gast- und Kinderbereich sind, ohne die eigentliche Wohnung queren zu müssen, direkt vom Wohnungseingang aus er-reichbar.
Der östliche, zur Kanzlei gewandte Bereich des Residenzgebäudes ist in den beiden Obrgeschossen als Dienst- und Personalbereich ausgebildet. Die Küche mit Anrichte befindet sich direkt beim Speisezimmer, in direkter Nachbarschaft dazu die Personalräume der Residenz. Eine weitere Anrichte ist erdgeschossig dem großen Empfangsraum und den südlichen Empfangsräumen zugeordnet, sodass auch einer dieser Räume als Speisezimmer genutzt werden kann und auch das Catering großer Gesellschaften direkt von der Residenzküche aus möglich ist. Im obersten Geschoss befinden sich, wie der gesamte Personalbereich über separaten Zugang und separate Treppe erschlossen, die Aufenthaltsräume des Botschaftspersonals, Fahrer, Reiniger usw. An zentraler Stelle befindet sich dort auch der Gebetsraum, dessen in die Wand eingearbeiteten Nischen die Richtung nach Mekka weisen.
Auch die gesamte Haustechnik ist vom Personalzugang aus -außerhalb des Sicherheitsbereiches Kanzlei - er-schließbar.
Fassade
Eine Fassadenbekleidung aus geflammtem ägyptischem Kalkstein gibt dem Gebäude eine würdige Erscheinung verankert das Gebäude am Ort, bringt die für das Klima notwendige Speichermasse und die für die Umgebung notwendige Robustheit mit. Dreiteilige Elemente aus Bürofenstern, fensterladenartigen Verschattungselementen und in die Steinfassade eingearbeiteten Nischen als „Parksituationen“ für die Fensterläden, erzeugen ein lebendiges Fassadenspiel von Licht und Schatten und vermeiden gleichzeitig die klimatisch bedingte Wartungsanfälligkeit der sonst üblichen kleinteiligen Sonnenschutzsysteme. Die Fensterläden bestehen aus gekanteten und in der Sandsteinfarbe eloxierten Aluminiumtafeln. Aus diesen Tafeln ist ein einfaches, aber raffiniertes Muster herausgelasert, das an die örtlichen Maschrabiyya erinnert und so, zusätzlich zur Hoftypologie oder dem Sandstein einen weiteren Aspekt des Ortsbezuges bietet.
Eingänge, Foyerbereiche, Schalterhalle und repräsentative Räume mit ihren größeren Fassadenöffnungen verleihen dem Gebäude einen einladenden und transparenten Charakter, akzentuieren die Fassade und geben innenräumliche Orientierung.