Zurück zum Profil
BIEHLER Architekten + Stadtplaner

Wettbewerb "Parlamentsviertel im Spreebogen", Berlin

Auslober
Bundesrepublik Deutschland und Land Berlin
835 abgegebene Arbeiten aus 48 Staaten

Auszeichnung
Ankauf (Rang 9-22)

Veröffentlichungen
Wettbewerbe Aktuell 1993 Heft 4
Hauptstadt Berlin 1993, Birkhäuser Verlag

Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts
Zwischen dem historischen Berlin und dem Stadtteil Moabit wird das neue Parlamentsviertel als geschlossenes, kompaktes Stadtquartier eingefügt. Die vorhandenen magistralen Strassen Moabits und Berlins werden aufgenommen und durch das Quartier hindurch geführt. Die grossen Gebäude der Verfassungsorgane (Bundestag, Bundesrat und Bundeskanzleramt) liegen sichtbar und hervorgehoben am Rand des Tiergartens.

Grosse öffentliche Räume bieten diesen Häusern ein Umfeld für unterschiedliche Nutzungen ebenso wie für angemessene Repräsentation. Über ein dicht bebautes Quartier mit Häusern unterschiedlichter und vielfältigster Nutzung nördlich der Spree wird die Verbindung zur angrenzenden Stadt hergestellt. Diese Ordnung und Organisation macht eine Form städtischer Nutzung möglich, die insgesamt zu einem lebendigen Parlaments- und Regierungsviertel beitragen kann. Diese Entwicklung würde gestützt und gefördert, wenn es gelänge die vorgeschlagenen Sondernutzungen im Spreebogen anzusiedeln.

In diesem Zusammenhang erweist sich die bauliche Öffnung der Blöcke zur Spree zusätzlich als Vorteil. Die Übergänge zum Tiergarten sind anspruchsvoll gelöst, da die vorgeschlagenen Alleen, Plätze, Räume, aber auch Positionen einzelner Häuser des Quartiers in Beziehung zum Wegesystem des Tiergartens gesetzt werden.

In das grosse vorhandene Feld (Platz der Republik) zwischen Reichstag und Kongresshalle wird das Haus des Bundesrates eingefügt, diesen Raum gliedernd, ohne ihn zu teilen. Das Kanzleramt mit seinem Garten im Norden der Spree setzt eine Entwicklung und Gestaltung des Spreeraums fort, die im Westen mit dem Schloss Bellevue begonnen wurde: ein Stück Landschafts - und Palais-Gartenspree mitten in Berlin.