Zurück zum Profil
blocher partners

Rathaus Heidelberg

Ort
Heidelberg
Gebäudekategorie
Behörden, Regierungsgebäude
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Putz
Das Heidelberger Rathaus liegt inmitten der historischen Altstadt am Marktplatz. Es wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Stile des Barocks errichtet und im Laufe der Zeit um einen Nordflügel (1890), einen Südflügel (1908) und in der Verlängerung der Ostfassade ergänzt (1961). Aufgabe war es, die Fassaden des unter Ensembleschutz stehenden Anbaus aus den 1960er Jahren energetisch und unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten zu sanieren.
Behutsam und mit Bedacht sowie in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz wurde die ursprüngliche Anmutung der Fassade neu interpretiert und entsprechend zeitgemäßer baukonstruktiver Anforderungen erneuert. Die Fassaden – die Sanierung umfasste insgesamt sechs Fassadenflächen – gliedert sich mittels der eingesetzten Materialen, der Farbgebung und einer fein differenzierten Plastizität. Die Neugestaltung orientiert sich an den ursprünglichen Farbtönen: Rötlicher Sandstein sorgt für farbige Akzente vor der hellen Fläche des mineralischen Putzes. Die Anmutung der 1960er Jahre wurde bewahrt, im engen Rahmen des Denkmalschutzes neu geordnet. Die unterschiedlichen Körnungen des mineralischen Putzes differenzieren: Glatter Putz, grober, nach alter Handwerkstradition gerollter Putz sowie eine Oberfläche mit feinen Kratzputzstruktur definieren sensibel abgesetzte Kassetten. Plastische Fenstereinfassungen in rötlichem Farbton betonen die stringente Struktur der Lochfassade. Ein markantes, zusammenhängendes Fensterband markiert das Erdgeschoss, ebenso wie der neu angelegte und gedämmte Sockel im typischen Neckartaler Sandstein.
Ziel war es, mit wenigen effektiven Mitteln eine neue Fassade zu entwerfen, die das Gebäude stärkt, es hervorhebt und mit seiner Umgebung verbindet. Das Rathaus sollte in neuem Glanz erstrahlen, der das gesamte übrige Areal mit aufwertet. Es will das barocke Bestandsgebäude standesgemäß komplettieren und der Heidelberger Altstadt ein weiteres Schmuckstück hinzufügen.