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Für Ruhe und Gemeinschaft: blauraum entwirft modernes Studentenwohnheim inspiriert von Klosterarchitektur

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News
06.05.2019
In großen, oftmals lauten und hektischen Städten Studenten konzentriertes Lernen und gemeinschaftliches Wohnen zu ermöglichen, ist keine leichte Aufgabe. Einen innovativen Ansatz für moderne Lernwelten haben blauraum Architekten für die Erweiterung des Studentenwohnheims Ferdinandeum in Würzburg entwickelt. In Anlehnung an die traditionelle Struktur eines Klosters sieht ihr Entwurf zwei einhüftige Gebäude mit Kreuzgang und Innenhöfen vor, die sowohl Raum für Nähe und Austausch als auch ruhige Rückzugsorte bieten. Die Wohnungsgenossenschaft St. Bruno-Werk eG Würzburg hatte für den Neubau der Wohnanlage einen städtebaulichen Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil ausgelobt, für den blauraum den 1. Preis und nun auch den Zuschlag für die Realisierung erhalten hat. Der Bau soll noch in diesem Jahr starten.

Das Wettbewerbsgrundstück liegt zwischen der Innenstadt Würzburgs und dem neuen Universitätsgelände im Hubland. Ziel ist es, das bestehende Studentenwohnheim durch eine Erweiterung nachzuverdichten, ohne es dabei zu beeinträchtigen. Der Entwurf von blauraum sieht hierfür zwei U-förmige Baukörper vor, die sich in das bestehende Umfeld einfügen und eine ausreichende Belichtung des Bestandsbaus sicherstellen. Ein wesentliches Gestaltungselement ist der Kreuzgang, der die neuen Gebäude verbindet und zwei geplante Kräuter- und Gemüsegärten einrahmt. So entsteht ein offener und zugleich geschützter kommunikativer Raum.

Die vier- bis fünfgeschossigen Gebäude beherbergen Wohnplätze für rund 110 Studenten. Sie verfügen über großzügige, bodentiefe Fenster, die für viel Licht im Innern sorgen. Zum Schutz gegen den Straßenlärm sind Belüftungsflügel in den Fenstern vorgesehen. Neben den individuellen Wohneinheiten – dem „Dormitorium“ – bieten die Gemeinschaftsräume viel Fläche zum gemeinsamen Leben. Der „Kapitelsaal“ ist doppelgeschossig gestaltet und somit für alle Aktivitäten geeignet. Das „Refektorium“ lädt vor allem zum gemeinsamen Kochen und Speisen ein.

Die Fassadengestaltung und die innere Struktur der Baukörper basieren auf einem klaren, weitgehend einheitlichen Raster. Dies senkt die Baukosten und erleichtert es, preiswerten neuen Wohnraum für Studenten zu schaffen. Zugleich unterstreicht die Reduktion aufs Wesentliche das Ziel, Ruhe und Konzentration zu ermöglichen. Die offen gestalteten Gemeinschaftsräume und attraktiven Grün- und Freiflächen schaffen eine einladende Atmosphäre. Ein großzügiger, vielfältig gestalteter Innenhof verbindet die Neubauten mit den Bestandsgebäuden, so dass eine harmonische Gesamtanlage entsteht. Schützenswerte Bäume bleiben dabei erhalten und sind in das freiraumplanerische Konzept von Adler & Olesch Landschaftsarchitekten integriert.