Zurück zum Profil
Bräunlin Kolb Architekten

Wettbewerbsbeitrag Neubau Wohnhaus Burgfelderstrasse Basel

Projektwettbewerb für ein ökologisches, soziales und günstiges Wohnhaus mit Büros und Kindergarten
Bräunlin · Kolb · Schälicke
Bräunlin · Kolb · Schälicke
Ort
Basel
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2021
Material Fassade
Holz
Die markante Gebäudekubatur reagiert auf die Umgebung und es entstehen spannungsvolle Räume zwischen der bestehenden Bebauung sowie der denkmalgeschützten Wartehalle. Bei der Gestaltung der Fassade wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis von vertikalen und horizontalen Elementen geachtet. Die Geschosse sind in ihrer Horizontalität klar ablesbar, die Fassadengliederung spiegelt die Verteilung der unterschiedlichen Nutzungen im Gebäude wider. Der Sockel und das Attikageschoss setzen sich mit der Andersartigkeit der gewählten Materialität von den Geschossen der Wohnungen ab. Die Fassadenelemente können inkl. der vertikalen Holzverschalung vorgefertigt werden. In den ohne Gerüst erreichbaren Geschossen erhalten die Wände einen Putz.

Die Büroflächen für die Sozialhilfe wurden bewusst im Attikageschoss verortet. Dies fördert die Begegnung mit den Bewohnern und es entsteht eine zusätzliche Gemeinschaftsfläche auf der Dachterrasse. Die Mitarbeiter der Sozialhilfe, die mitunter auch selbst einer hohen seelischen Belastung ausgesetzt sind, erhalten attraktive Arbeitsräume mit Ausblick. Alle Wohnungen sind gleichwertig, falls die Büroflächen im Attikageschoss zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr benötigt werden, können diese zu hochwertigen Dachgeschosswohnungen umgestaltet werden.

Die Grundrisse sind so gestaltet, dass nur drei unterschiedliche Badtypen erforderlich sind. Bei dem Grossteil der Wohnungen grenzt die Küche direkt an das Bad an, so dass nur ein Strang benötigt wird. Die Wohn- und Gewerberäume sind mit Parkett bzw. Platten in Nassbereichen ausgestattet. Hier wird eine Mindestnutzschicht von 5,5 mm für das Parkett vorgeschlagen, so dass die Böden mehrfach aufgearbeitet werden können. Alle Wohnungen erhalten in Form von Loggien bzw. Dachterrassen einen privaten Aussenraum. Die Loggien werden thermisch entkoppelt und als gefällelose WU-Konstruktion ausgeführt, in diesem Bereich sind keine Beläge erforderlich. Die Dachterrassen erhalten eine Gefälledämmung und einen Zementplatten-Belag.

Bauweise
Das Gebäude ist in einer Hybrid-Bauweise geplant, die es ermöglicht die einfach gefügten Bauteile am Ende des Lebenszyklus sortenrein zu trennen. Das Untergeschoss sowie die Treppenhaus- und Aufzugswände sind durchgängig in Stahlbeton geplant. Das Erdgeschoss sowie die Ebenen bis einschliesslich des Attikageschosses werden als Stahlbeton-Skelettbau ausgeführt. Die Wohnungstrenn- und Innenwände sind in Leichtbauweise geplant. Dadurch ist eine Anpassung der Grundrisse an die sich verändernden Bedürfnisse möglich. Die Fassaden der Gebäude sollen als eingestellte Aussenwände mit nichttragender Holzkonstruktion ausgeführt werden. Für die Erdgeschosszone kann abweichend eine massivere Konstruktion gewählt werden. Durch die orthogonal aufeinander zulaufenden Treppenhauswände ist der Erdbebenschutz gegeben.

Lärmschutz
​​​​​​​Die gewählte Gebäudegeometrie führt dazu, dass sich an der lärmbelasteten Fassade zur Burgfelderstrasse nur ein Wohnungstyp 03 befindet, hier ist sowohl dem Wohnraum als auch dem Schlafzimmer eine Loggia mit einer Fläche von 6 m² und einer Tiefe von 2 m vorgelagert. Die Loggiadecken werden hier schallabsorbierend ausgekleidet. Die Brüstung wird bei diesen Loggien mit einem min. 6 mm starkem Glas auf einer Höhe von einem Meter vollständig schalldicht ausgestaltet.