Musterkabinett

Die Abteilung Projektentwicklung einer großen, international agierenden Projektentwicklungsgesellschaft, suchte im Zuge des Ausbaus ihrer Büroflächen nach einer besonderen Lösung für Besprechungen und Bemusterungen, welche gleichzeitig den unmittelbaren Zugriff auf ein Archiv von Baumaterialmustern ermöglichen sollte. Der Entwurf besteht aus einem hybriden Objekt - halb Wand, halb Magazin. Das Objekt entspringt an zwei Punkten nahe der Eingangstür des Besprechungsraumes. Die sich aus diesen Punkten entwickelnden Körper, nähern sich an, formen eine Sitzlandschaft, rahmen Fenster ein, verbinden sich zu einem Schrank mit ausziehbaren Musterwänden und formen die für Bemusterungen und Besprechungen benötigten Räume.

Das Raummöbel erzeugt auf diese Weise drei Bereiche mit unterschiedlichen Qualitäten:
Einen gänzlich vom Objekt umschlossenen Bemusterungsraum mit offiziellem Charakter, ganz in weiss gehalten und mit einer Lichtdecke ausgestattet; ein Archiv mit temporärem Arbeitsplatz für die Auswahl von Objekt- und Materialmustern, sowie einen natürlich belichteten, informellen Besprechungsraum.
Die Fugen der zahlreichen Klappen, Blenden, Ablagen und Auszüge legen sich als Gitternetz über die komplexen Flächen und verweisen auf ihre verdeckten Funktionen.

Das Objekt entfaltet seine Wirkung aus dem Wechselspiel von Kunst- und Tageslicht auf den weissen lackierten, lederbezogenen und mattgläsernen Flächen. Lediglich ein künstlich loderndes Kaminfeuer setzt einen farbigen Kontrapunkt.

Teil der Gesamtmaßnahme ist die Umgestaltung der Eingangshalle im Erdgeschoss.
Der Foyerbereich wurde ein begehbares Lichtobjekt. Auch das Wegeleitsystem und die Aufzugsportale wurden umgestaltet. Nun weiten wechselfarbig leuchtende Fugen, welche über Wand und Decke in die Tiefe führen, die lange, schmale Halle und erzeugen so eine fließende Raumwirkung.