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Eller + Eller Architekten

Seniorenstift, Duisburg

Ort
Duisburg-Ruhrort
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2006
Material Fassade
Mauerwerk
Architektenpreis
BDA Auszeichnung Guter Bauten
2004-2006; NGF 5.800 m²

Das Seniorenstift "Horstmann Haus Ruhrort" ist Teil eines Gebäudeensembles für Haniel in Duisburg-Ruhrort, das von Eller + Eller Architekten gebaut wurde. Bei dem Ensemble handelt es sich um ein Bürogebäude mit einer unterirdischen, eingeschossigen Tiefgarage (BCR Business Center Ruhrort, bereits fertig gestellt), ein Ärztezentrum (MCR Medical Center Ruhrort, im Bau) und das Seniorenstift (Horstmann Haus Ruhrort, fertig gestellt) mit integriertem Kindergarten, die in verschiedenen Bauabschnitten realisiert werden.

Durch die Auflösung des Ensembles in drei unterschiedliche Gebäude und den bewussten Verzicht auf eine durchlaufende Randbebauung wird man der Maßstäblichkeit des Ortes gerecht, die historischen Straßenverläufe werden beibehalten und es entsteht eine raumbildenden Kante entlang der Dr.-Hammacher-Straße. Die Ausbildungen der drei Baukörper sind so gewählt, dass die Fassadenabwicklungen entlang des Vinckeplatzes sich auch um die Gebäudeecken in die Kruse- und Carpstraße ziehen, und durch die Abstaffelung nach Westen in die dahinter liegenden Wohngebiete vermitteln.

Mit seiner Höhenentwicklung stellt das Seniorenstift die konsequente Fortsetzung der städtebaulichen Gebäudeflucht aus Tausend-Fenster-Haus, Medical- und Business-Center dar.

Das Seniorenstift beinhaltet die Unterbringung des ehemals in einem Teilbereich des Grundstücks befindlichen Kindergartens. Der L-förmige Baukörper liegt mit seiner Hauptseite an der Dr.-Hammacher-Straße, der südwestliche Gebäudeteil ist halbkreisförmig ausgeführt und öffnet sich zum Park. Durch den zentralen, geschossübergreifenden Lichthof wird auch die Kernzone natürlich belichtet und ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität erreicht.

Im neuen "Horstmann-Haus" kommen behinderte und nicht behinderte Kinder in einem integrativen städtischen Kindergarten zusammen, während in den anderen Etagen alte Menschen in altersgerechten Wohnungen leben werden.

Mit einem deutschlandweit einzigartigen Konzept wollen die Malteser als Betreiber des Seniorenstiftes die Pflegesituation für Schlaganfallpatienten verbessern. Das Stift ist zwar ein Seniorenheim, aber im Schlaganfallbereich soll der Zugang ab 18 Jahren möglich sein. Das Umfeld des Hauses setzt auf Entgrenzung. Das Gebäude öffnet sich zur Parkanlage. Im Garten wird eine Hochbeet Anlage zur Therapie der Demenzkranken angelegt. Eine kleine Gehschule unterstützt die Physiotherapeuten. Im Erdgeschoss entsteht ein offener Mittagstisch für Menschen aus dem Stadtteil und durch den in das Gebäude integrierten Kindergarten besteht die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.

In der Fortsetzung der beiden o.g. ersten Bauabschnitte wurde die Verkleidung der Hauptflächen mit Naturstein ausgeführt. Die Wahl fiel auf einen grauen italienischen Sandstein, um die Funktion des Pflegeheims gegenüber den beiden ersten Bauten ablesbar zu machen. Die homogene Natursteinfassade gibt durch strenge Elementierung dem heterogenen Erscheinungsbild der umliegenden Bebauung Halt. Die tief sitzenden Fenster lassen die Fassaden sehr plastisch wirken.