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Ferdinand Heide Architekt

Campus Westend

Foto: Frank Heinen
Foto: Frank Heinen
Masterplan / Städtebauliche Rahmenplanung
Außenanlagen zusammen mit TOPOS Landschaftsplanung Berlin
Bauherr: Land Hessen
Fläche: 400 000 Gründstücksfläche
Fläche: 380 000 qm BGF Neubauten
Investitionsvolumen: 650 Mio €
Realisierungszeitraum 2004 -2014
Auszeichnung: 1. Preis Städtebaulicher Realisierungswettbewerb

Hörsaalzentrum der Goethe Universität
Hochbaulicher Wettbewerb 2004: 1. Preis
Bauherr: Land Hessen, Hessisches Baumanagement
Bauherstellungskosten: 21,8 Mio €
Fläche Neubau: 11180 qm BGF
Fläche Neubau: 61000 cbm BRI
Realisierung 2004-2008
Beauftragte Leistungen: HOAI LP. 2-9 erbracht seit 12.2004

Mensaerweiterung der Goethe Universität
Hochbaulicher Wettbewerb 2004: 1. Preis
Bauherr: Land Hessen, Hessisches Baumanagement
Errichtungszeitraum: 2006 - 2008
Fläche Neubau: 4200 qm BGF
Gebäudevolumen Neubau: 20000 cbm BRI
Bauherstellungskosten: 8,9 Mio €
Auszeichnung: 3. Preis Realisierungswettbewerb
Realisierung 2006-2008
Beauftragte Leistungen: HOAI LP. 2-9 erbracht seit 12.2004

Mit dem Ausbau des Universitätsstandortes Campus Westend werden alle Fach­be­reiche der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften auf einem parkartigen Areal – einem Campus - angeordnet. Die Neubauten werden so platziert, dass der großzügige parkartige Charakter erhalten bleibt. In seiner Mitte befindet sich in Ver­län­gerung des Casinos ein Band mit den zentralen Einrichtungen. Die neuen In­stituts­­ge­bäu­de liegen am Rand und bilden im Norden und Osten eine Kante zur Stadt. Der Grüneburg­park wird durch die Gestaltung der Freiflächen und das neue Wegenetz in den Campus Westend ein­bezogen und fortgeschrieben.
In der Komposition der Baukörper behält das IG-Farben-Hochhaus seine zentrale Be­deu­tung: Die denkmalgeschützte, achsiale Freianlage, in deren Mitte sich das Casino befindet, wird über zwei weitläufige Parkstreifen und über das zentrale Band nach Norden weiterentwickelt. Die architektonische und freiraumplanerische Qualität des Poelzig- Areals wird aufgegriffen und fortgeführt. Die Architektur und Struktur der Gebäude auf dem Campus ist geprägt von der Idee des Ensembles mit den Poelzig-Bauten: Klare Baukörper von hoher architektonischer Qualität stehen in einem spannungsvollen Ver­hältnis zueinander und erzeugen Urbanität und Dichte. Die städtebauliche Ordnung schafft einen Campus mit integrativer und ganz­heit­­licher Qualität.

Die neuen Institutsgebäude liegen am Rand des Areals und bilden jeweils eine Kante zur Stadt beziehungsweise zur westlich angrenzenden öffentlichen Parkanlage. Die neuen Institutsgebäude – das House of Finance und die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, sowie im zweiten Bauabschnitt die Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften flankieren das Ensemble aus Mensaerweiterung, zentralem Campus-Platz und Hörsaalzentrum. Bei Hörsaalgebäude und Mensa wurde das städtebauliche Konzept von aufeinander abgestimmten aber dennoch eigenständigen Häusern weiterentwickelt. Es sind klare Volumen, die in einem span­nungsreichen Verhältnis zueinander im Park platziert sind. Bedeutende Funktionen wie Foyer, Hörsäle oder Speisesaal zeichnen sich durch besondere Öffnungen nach außen ab und erzeugen ein spannungs­reiches Spiel in den Fassaden. Flächen, Volumen und Ein­schnitte bilden eine Komposition. Sie wird unterstützt durch die Verwendung von toskanischem Travertin, der den äußeren Hüllflächen eine lebendige, stark strukturierte Oberfläche verleiht und den tiefen Leibungen der Öffnungen eine scharfkantige Kontur gibt.
Die Hörsäle liegen einander paarweise gegenüber; dazwischen befindet sich ein über alle Geschosse offenes Foyer in Fortsetzung des Platzes. Der Campus-Platz ist eine steinerne Fläche, gestaltet mit Grüninseln, Kunstobjekten und mit einem als Kaskade ausgebildetem Wasserbecken. Der neue Platz gibt Freiraum für Veranstaltungen. Die Außengastronomie vor dem Hörsaalzentrum und der Mensa erhöht die Attraktivität und stärkt – ebenso wie die kleinen Läden im Foyer – die Urbanität des Campus.