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fischer_Z architekten

Erweiterung Erich Kästner Grund- und Mittelschule, Höhenkirchen Siegertsbrunn

Höhenkirchen - Siegertsbrunn

Der Schulkomplex der Erich-Kästner-Grund- und Hauptschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn sollte für die gebundene Mittagsbetreuung um ein Gebäude mit vier Klassenzimmern und Nebenräumen, Mensa, Musik-, Hausaufgaben- und Leseraum sowie eine Lehrküche erweitert werden.

Der Nukleus der Anlage ist das Schulhaus aus den 30er-Jahren, es folgten Erweiterungen in den 50-er und 70-er Jahren. Ein temporärer Pavillon, Typ Isartaler Holzhaus, war der letzte Neubau im Jahre 1980. Dieser Pavillon wich dem neuen Bauwerk.

Entworfen haben wir einen farbigen und offenen Bau, ganz Kontrapunkt zum statisch-strengen, monochromen Haupthaus mit seiner Lochfassade. Das wesentliche Gestaltungselement ist die stark profilierte Fassade. Die tragenden Fensterpfosten liegen im Außenbereich, der entstehende Zwischenraum wird in unregelmäßiger Folge durch farbige Panele gefüllt.  

Die durch zwei Winkel die lange Abwicklung brechende, bewegte Figur des Erweiterungsbaus liegt parallel zum dominierenden senkrecht zur Straße stehenden Baukörper des Klassentraktes aus den 50er Jahren. Zwischen den beiden Häusern entsteht durch die Absenkung des Sockelgeschoßes der neue Werkhof. Das ehemalige Souterraingeschoß des Bestandes wird so zum Vollgeschoß aufgewertet.

Das Schule liegt am Ortsrand im Übergangsbereich zwischen Stadt- und Naturraum und definiert mit dem Neubau nun städtebaulich wie auch in seiner inneren Organisation präzise den Übergang in die freie Landschaft. Zum Brunnthaler Forst nach Westen, dorthin sind auch die Klassenräume orientiert, wirkt der Neubau als nur eingeschossiger schwebender Riegel, einige Treppen verankern Ihn mit den Rasenflächen. Über einen Verbindungssteg wird der Neubau vom Bestandsbau erschlossen. Von der zentralen Halle ausgehend führen zwei großzügige Flure, die auch zum Spielen und Lernen Platz bieten zu den Klassen- und Gruppenräumen, eine Treppe führt ins Hofgeschoß. Hier spiegelt sich die räumliche Organisation im Querschnitt um die Mittelachse. Die Erschließung erfolgt über einen durch Lichtschächte mit Tageslicht versehenen Flur, alle Räume orientieren sich nach Osten zum Werkhof.

Vertikale Bauteile werden durch den Einsatz von Rippendecken auf ein Minimum reduziert, nur in der Mensa tragen schlanke Stahlstützen die Deckenkonstruktion.
Alle Installationen sind zur Einsparung des Gesamtvolumens hier integriert. Die Unterseiten der Rippen wurden sichtbar gelassen und gliedern das Deckenbild.
Bei der Umkehrfassade liegen Pfosten und Riegel im Außenbereich. Sie bestimmen das profilierte Fassadenbild. Geschlossene Felder rhythmisieren die Bänderung der Geschosse.

Der Werkhof ist das neue kreative Zentrum der Außenanlagen. Eine großzügige Tribünen- und Treppenanlage zum Ausruhen, Zuschauen und Spielen führt vom Pausenhof in diesen geschützten Freibereich. Ein breiter Grünstreifen in der Böschung bepflanzt mit Apfelbeersträuchern und im Hof mit Storchenschnabelstauden wahrt die Distanz zu Pausenhof und Klassenzimmern des Bestandsbaus.