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Hoskins Architects

Mareel, Kino- und Musikzentrum in Lerwick, Shetland Inseln

Phatsheep Photography
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Ort
Lerwick
Gebäudekategorie
Theater, Opernhäuser, Konzertsäle, Kinos
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Metall
Architektenpreis
2013 RIBA Awards - Winner
2013 RIAS Awards - Winner
2013 Scottish Design Awards - Leisure/Cultural - Commendation
2014 Civic Trust Awards - Commendation
2014 Inverness Architectural Association - Commendation
2014 Glasgow Institute of Architects Awards - Office
/Commercial/Industrial/Leisure or Retail - Winner
Ort: Lerwick, Shetland Inseln, Scotland
Auftraggeber: Shetland Arts
Fläche: 2980 m2 (BGF)
Fertigstellung: 2012

Nördlich vor Großbritannien, zwischen Island und Norwegen gelegen, befinden sich die Shetland Inseln. Bekannt durch ihre baumlose, karge Landschaft und dem rauen Meeresklima, gehört die Inselgruppe mit ihren rund 24 000 Bewohnern zu Schottland und ist somit der nordöstlichste Teil Großbritanniens. 2006 wurde hier ein Wettbewerb für den Neubau eines Kino- und Musikzentrum ausgeschrieben, bei dem Gareth Hoskins Architects als Sieger hervorging.

Mareel, was soviel wie „das Nachtleuchten des Meeres“ bedeutet, ist das erste Kino, das je auf den Shetland Inseln gebaut wurde. Über 10 Jahre hatten sich die Inselbewohner in einer Bürgerinitiative für dieses neue Kulturzentrum eingesetzt, nun konnte neben zwei Kinosälen, eine Veranstaltungshalle für musikalische Darbietungen, Aufnahme- und Übungsstudios, Büros der Kreativindustrie, sowie ein Cafe realisiert werden.

Das Gebäude liegt unmittelbar am historischen Hay‘ Doc Hafen in Lerwick, der Hauptinsel der Shetland Inseln. Die küstennahe Lage stellt aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse, die auf der Insel herrschen, eine besondere Herausforderung dar. Häufig vorkommende orkanartige Stürme können Wellen die Gebäudewände hochpeitschen lassen.

Die Formensprache des Gebäudes reflektiert die Tradition des Einfachen und den witterungsumständen angepassten Robusten. Die zwei Hauptfunktionen des Gebäudes, Kino und Veranstaltungshalle, sind in zwei orthogonalen Körpern untergebracht, die sich auf introvertierte Weise miteinander verschränken. Die Materialität der Außenhülle orientiert sich an den Gebäuden der umliegenden Fischindustrie, die sich entlang des Hafengebietes angesiedelt haben. Die gefaltete Außenhülle aus Aluminium schützt die innenliegenden akustisch sensiblen Räume und sichert den Übergang zwischen Kaimauer und der direkt auf ihr aufbauenden Gebäudewand, vor Witterung und hohem Wellengang. Die Außenhülle öffnet sich über zwei große Einschnitte. Hier wurde ein geschützter Eingang zur Landseite hin, sowie das große Fenster des Cafés, von dem man den Hay‘ Doc Hafen überblicken kann, realisiert.

Im Gegensatz zur schützenden, kalt anmutenden Außenhülle des Gebäudes wurden die Innenräume mit warmen Materialien versehen. Je tiefer der Besucher in das Gebäude dringt, je intensiver werden die verwendeten Materialen.

Der Besucher gelangt über den Foyerbereich ins Cafe und wendet sich dem Kino oder dem Auditorium zu. Das Cafe, welches sich in der Schnittstelle der zwei Körper befindet, bedient sich warmer Materialen, die zum Bleiben einladen und kalter Materialien, die das Verlassen des Raumes und den Aufbruch zur Veranstaltung unterstützt. Auditorium und Kino sind die „Herzstücke“ des Kulturzentrums. Mit der Verwendung von Holz und Stoff, kam man den Nutzern entgegen, die sich Räumlichkeiten wünschten, die Schutz und Geborgenheit von den oft schwierigen Witterungsverhältnissen wünschten.