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Greenbox Landschaftsarchitekten

Beethoven Festspielhaus - Bonn

Auslober
Deutsche Post DHL

Projektpartner

kadawittfeldarchitektur

Wettbewerb
1. Preis, 2014


Die Theaterstraße markiert zwar heute noch die Grenze zwischen der mittelalterlichen Stadt und dem barocken Befestigungsgürtel, sie stellt aber durch ihr unangenehmes Profil eine räumliche Barriere zwischen altem und neuem Grundstück dar. Durch die Canyon- Wirkung des Straßenprofils und die nachträglich angebauten Seminarräume an dieser Stelle erscheint die "Südseite" der alten Beethoven- Halle wenig einladend. Um die angestrebte Idee zweier Festspielhäuser auf einem "gemeinsamen"  Campus zu verwirklichen, wollen wir das bestehende, grüne Landschaftsplateau am Rhein über das neue Grundstück hinweg fortführen und für beide Gebäude eine gemeinsame Rheinterrasse auf demselben Niveau (etwa 5m über der Uferpromenade) verwirklichen. Die mittelalterliche Stadtkante bleibt als unverbaute Sichtachse gänzlich erhalten.  Wie ein grüner Teppich breitet sich der Park als „Landschaftsplateau“ unter dem Saal und seinen Pavillon- ähnlichen Anbauten von der Innenstadt bis zur Rheinpromenade aus. So entsteht am Rheinufer zwischen Wachsbleiche im Norden und Theaterstraße im Süden ein etwa 5m hoher, grüner Wall, der Schutz vor Hochwasser bietet.
Da  die Theaterstraße  nun  auf  Stadt-  Niveau  angehoben  wird  und  die  Zone  zur Ausbreitung  des Hochwassers an dieser Stelle verloren geht, schaffen wir an der südlichen Grenze des neuen Grundstückes (über die gesamte Länge an der Windmühle) eine Ausgleichsfläche gleichen Volumens. Auch die Terrasse des bestehenden Cafes kann nun großzügig und ebenerdig auf Stadtniveau an den Neubau angebunden werden.
Die "gemeinsame"  Rheinterrasse auf etwa 5m  über Uferpromenaden- Niveau bietet nicht nur Schutz und Komfort im Sinne der Anbindung beider Häuser, sie entspricht auch der charakteristischen Bonner Haltung zur Beziehung zwischen Wasser und Stadt (siehe Theater, Zentrum für Geschichtswissenschaft, Albertinum, Stadtgarten) entlang des Rheinufers. Durch den Raum für das Hochwasser an der Südseite ist auch ein angemessener Abstand zu den Wohngebäuden an der Windmühle sichergestellt.