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Grellmann Kriebel Teichmann & Partner

Bürger-Palais Stutterheim, Erlangen

Foto: Gerhard Hagen
Foto: Gerhard Hagen
Ort
Bamberg
Gebäudekategorie
Kultur, Kunst und Design
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2010
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken
Die historische Gebäudegruppe Palais Stutterheim, ehemalige Post und ehemalige
Polizei, direkt im historischen Stadtkern am Marktplatz gelegen, bietet für die Stadt und ihre Bürger die einmalige Chance den alten Bau mit neuem Leben zu füllen. Die drei Baukörper sind nach historischem Befund in ihrer Außenwirkung wieder erlebbar. Tragende Strukturen und Erschließungen werden wieder ablesbar. Der Innenhof bietet die Möglichkeit der modernen Erschließung aller Ebenen. Die zeitgenössische Architektur zieht sich von hier aus in die Räume von Galerie, Bibliothek und Verwaltung. Wir achten auf den Erhalt historischer Materialien und die Fassung bauzeitlicher Raumschalen nach Befundlage.
Neu trifft Alt – eine moderne Möblierung und Beleuchtung respektiert die alten
Baumeister, betont die Einzigartigkeit des Gebäudes.
Eine transparente Überspannung des Innenhofes erlaubt dessen Funktion auch bei Schlechtwetter und im Winter.
Über sogenannte Lesebrücken werden Alte Post und Polizei verbunden. Die Brücken ermöglichen zum einen den rollstuhlgerechten Rundgang durch die Gebäude und verkürzen zum anderen die Fluchtwege zu den historischen Treppenhäusern.
Die Städtische Galerie wird über das Vestibül vom zentralen Innenhof aus erschlossen. Die ehemalige Postschalterhalle mit ihrer großzügigen Flächenentwicklung erlaubt eine flexible Ausstellungsnutzung. Eine gut begehbare Wendeltreppe schaufelt Lichtund Leute in die nun von der Galerie genutzten Gewölberäume des Untergeschosses. Anlaufstation ist die Verbuchungsstelle im westlichen Erdgeschoss des Palais, erreichbar über Marktplatz und Vestibül oder Postpassage und Innenhof mit Lesecafé. Durch das Verschließen der überdimensionierten Wanddurchbrüche werden die alten Raumstrukturen wieder erlebbar. Es entstehen den Fenster- und Türachsenzuge ordnete Räume, mit jeweiligem literarischem Thema.
Das flachgeneigte Blechdach der Alten Polizei wird abgenommen. In Leichtbauweise entsteht hier ein zurückgesetztes zweites Obergeschoss mit Rabitzgewebe alsMansarde, Sonnenschutz und Ausblick über die Dächer Erlangens. Resümee der Architekten „Dank Vergangenheit Zukunft.“
Dieser Leitsatz beschreibt schon vollinhaltlich unsere Arbeit. Von der ersten Skizze an war es unser Bestreben, die vergangenen Bauzeiten wieder ablesbar, erlebbar zu machen und dabei unsere Zeit nicht zu verleugnen.
Das Haus ist für die Zukunft ertüchtigt und erlaubt gleichzeitig Einblicke in unsere Vergangenheit. Erlangen erhält eine zeitgemäße Bücherei und behält seine Galerie im Herzen der Stadt. Das Projekt wurde mit der Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet.