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Grellmann Kriebel Teichmann & Partner

Evangelisches Gesamtkirchengemeindeamt in Schweinfurt

Gerhard Hagen
Gerhard Hagen
Ort
Schweinfurt
Gebäudekategorie
Kirchen, Klöster, Moscheen, Synagogen
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2015
Material Fassade
Putz
Die Konzentration von mehreren ausgelagerten Diensten des Dekanats Schweinfurt aus dem Standort Gustav-Adolf machte einen Neubau des Kirchengemeindeamtes notwendig. Das Projekt wurde genutzt, die über Jahrhunderte gewachsene, unbefriedigende städtebauliche Situation nördlich des Saalbaus neu zu definieren.

Ein im Gesamtensemble unproportionierter, fünfgeschossiger Wohnheimbau der 1950er Jahre und ein unwirtlich gewordener Speisesaalbau der 1970er Jahre werden nun durch einen straßenseitigen zweigeschossigen Neubau ersetzt.
Der einfache flachgeneigte Pultdachhauswinkel führt die vorhandene, hochwertige, denkmalgeschützte Architektur von 1929 (nach Kriegszerstörung 1955 wieder aufgebaut, 1994 von Prof. Franz Riepl sensibel restauriert) zeitgenössisch transformiert fort und umfängt den neuen weiten Innenhof.

Die im Altbau vorhandene weiße Putzfassade mit kräftig rauer Struktur und Fensterfaschen wird im Neubau übernommen und bindet die einfachen mit Fenstergruppen gegliederten Fassaden ins Gesamtensemble ein. Die Fensterreihen werden durch wechselseitig angeordnete schmale Lüftungsklappen rhythmisiert.
Die einfachen funktionalen Details – knapper Pultdachüberstand, weit von der Fassade geführte kupferne Regenfallrohre – werden aus der bescheidenen, dienenden Architektursprache entwickelt.

Die für die Verwaltungsnutzung notwendigen Räume werden in dem schmäleren Winkel einhüftig, im breiteren Mittelflur so organisiert, dass alle Arbeitsplätze zum ruhigen, besonnten Innenhof orientiert werden.
Zum Hofbereich wird erdgeschossig hinter einer Arkadensituation ein kleiner Konferenz- und Besprechungsbereich mit flexiblen Raumgrößen angeboten.

Der einfache Massivbau mit Wärmedämmverbundfassade, die Lochfassade mit immer gleichen Fernstern, der Verzicht auf abgehängte Decken und die minimierte Infrastruktur und Haustechnik ermöglichten geringe Baukosten.

Sichtbares Eichenholz für Fußböden, Türen und Einbaumöbel als patinafähige Materialien gewährleisten Nachhaltigkeit und geben den sachlichen Arbeits- und Funktionsräumen stimmige Atmosphäre.