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Günter Pfeifer

Umgestaltung der Kirche St. Augustinus, Heilbronn

Auftraggeber:
Katholische Kirchengemeinde St. Augustinus, Heilbronn

Architekt:
Hans Herkommer

Architekten der Umgestaltung:
Pfeifer Kuhn, Freiburg

Tragwerksentwicklung:
Prof. Dr. Dietger Weischede + Partner, Stuttgart

Objektüberwachung:
Hamm & Kowalewsky Architekten, Mainz

Energiekonzept / Haustechnik:
Balck+Partner, Heidelberg / Pfeil+Koch Ingenieure, Stuttgart

Künstler:
Herbert Volz, Ulm (Altarrückwand, Altar, Ambo, Tabernakel, Osterleuchter, Taufbecken)
Raphael Seitz, Heilbronn (Kreuzweg)
Wilhelm Geyer (Chorfenster)

Bauberatung:
Bischöfliches Bauamt Rottenburg


Über lange Zeit hatte man sich mit dem rohbauähnlichen Stahlbetongerüst begnügt, das schmucklos und karg die Kriegsbeschädigung demonstrierte. Die in den Sakralraum eingestellte Zollinger Holzkonstruktion des Architekten Herkommer, die dem Raum die eigentliche spirituelle Atmosphäre gab war den Kriegsbomben zum Opfer gefallen.
Im Zuge der liturgischen Neuorientierung entwickelten wir für die Idee einer Transformation der hölzernen Raumschale. Die neue Innenschale sollte transluszent sein und mehrere Aufgaben übernehmen. Aus statischen und konstruktiven Gründen musste es selbsttragend sein. Der entstandene Hohlraum zwischen dem alten Dach und der Innenschale liefert als Luftpolster zusätzliche Wärmedämmung. In diesem Luftpolster können auch die solaren Energieeinträge der südlichen Fenster gesammelt werden. Diese werden Mittels einer Nachheizzentrale aufbereitet und je nach Wärmeleistung wieder zurück in das Kircheninnere geblasen. Eine getrennt gesteuerte Fußbodenheizung ergänzt die solaren Energiegewinne. Zusammen mit den Prozessenergien die in den Gottesdiensten entstehen werden diese dann über das neue System der Innenschale zurückgeleitet und über die Wärmerückgewinnung wiederverwendet.
Auf diese Art wird ein ökologischer  Energiekreislauf hergestellt.Die neue Raumschale leistet aber mehr; einerseits die Erinnerung an das Vergangene und andererseits eine spirituelle Atmosphäre die sich wegen der virtuellen Oberfläche der Polycarbonatplatten ergeben hat. Diese befördert die Farben des östlichen und westlichen Kirchenfensters weit in das Innere des Raumes. Dies lebendige, farbige Firmament umgibt die Teilnehmer des Gottesdienstes sinnbildlich wie eine himmlische Hülle. Physisch spürbar wird diese Schale wegen des leicht wirkenden Stahlgewebes, das auf einfache Art wie ein Knüpfwerk mit kleinen Knoten erscheint.