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hammeskrause architekten

BMZ

Ort
Bochum
Gebäudekategorie
Labor-, Forschungsgebäude
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Glas
Architektenpreis
1. Preis WBW 2005
Realisierungswettbewerb, 1.Preis 2005

Bei dem Wettbewerb für das BioMedizinZentrum Ruhr auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum sahen wir uns mit einer im Laborbau eher seltenen Aufgabe konfrontiert, ein Laborgebäude ohne feststehende Nutzer und deren Bedürfnisse zu planen.  Das Zentrum wurde von der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Bochum als Mietobjekt konzipiert, es stellt jungen, hochinnovativen High-Tech-Unternehmen aus der Medizintechnik, der Biomedizin und der Gesundheitswirtschaft über 5.000 Quadratmeter modernste Labor-, Werkstatt- und Büroräume zu besonderen Konditionen zur Verfügung.

Wir haben eine Gebäudestruktur entwickelt, die das geforderte hohe Maß an Flexibilität in der Vermietung und Ausnutzung der Flächen ermöglicht. Es werden räumlich identische und damit gleichwertige Situationen für alle Mieter geschaffen, die individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen gestaltet werden können. Die einheitlichen Raumtiefen ermöglichen gleichwohl funktionale Büro- und Labornutzung. Der fünfgeschossige Baukörper schichtet - auf zwei Tiefgaragengeschossen aufsitzend - im Wechsel Büro- und Laborgeschosse übereinander. Ein spannungsvolles Zusammenspiel von Innenhöfen, Treppen und Lufträumen bildet dabei über alle Geschosse hinweg das räumliche und kommunikative Zentrum des Neubaus für alle Mieter und deren Adressbildung im Gebäude.

Das Gebäude ist innerhalb des städtebaulichen Kontextes der Ruhr-Universität von seiner Randlage an einer definierten Kante des Campus der 70er Jahre zu einem eher landschaftlich geprägten Raum mit einem bewaldeten Hang geprägt. Städtebaulich fügt sich der kompakte Baukörper in die homogene orthogonale Struktur der Umgebung ein, steht aber durch die intensive Farbigkeit der Außenhaut im bewussten Kontrast zu den massiven Sichtbetonflächen der umliegenden Universitätsbauten.

Die Gliederung der Fassade folgt dem Konzept der Gleichwertigkeit aller Mieteinheiten. Die homogene, zelluläre Struktur der Fassade umhüllt das Volumen mit einer, die unterschiedlichen Ebenen überspielenden Haut. Fenster, die ähnlich wie Lüftungsklappen nach außen öffenbar sind, geben der Fassade ein differenziertes und individuelles Erscheinungsbild. Die innere und äußere Gestaltung thematisiert das spannungsreiche Spiel zwischen einem zusammenhängenden Mieter-Zentrum einerseits und seinen individuellen Nutzern andererseits.