© JAYTEE VAN STEAN
Eine Stadtvilla im schönsten Mannheimer Stadtteil. Ehemals entworfen und gebaut für eine großbürgerliche Wohnnutzung, sah sich das selbstbewusste Gebäude zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre mit den, vorsichtig ausgedrückt, äußerst pragmatischen Anforderungen an eine gewerbliche Nutzung konfrontiert. Mit leichter Hand wurden Stuck und Innenwände abgetragen, Parkettböden und Wandvertäfelungen entfernt, historische Fenster und Türen durch zeitgemäße Alternativen abgelöst. Charakter und Noblesse wichen einer stummen Büroatmosphäre aus Auslegeware, Abhangdecke und Kabelkanälen.
Dort, wo vorher sandsteinumrahmte Loggien hinter schmiedeeisernen Geländern einen heimlichen Blick in die Nachbargärten erlaubten, wo Sonnenstrahlen mit Vogelstimmen wetteiferten und übermütig durchs Blätterdach gewaltiger Bäume drangen, entstanden unauffällige und pflegeleichte Quadratmeter verwertbarer Bürofläche, zweckdienliche Idyllen für Topfpflanzen, Aktenordner und Papierkorb. Wehmut und letzte Erinnerungen an den vergangenen Glanz verflogen durchs sprossenlose Kunststofffenster. Erst mit dem Freiwerden des Gebäudes ergab sich 2019 die Gelegenheit Substanz und Potential des denkmalgeschützten Gebäudes zu erforschen, um Aura und vergangene Raumwirkung wieder herzustellen. Im intensiven Dialog mit der Bauherrschaft wurde das Planungsziel einer ‚Wiederbelebung’ schrittweise entwickelt und in knapp 12 Monaten Bauzeit umgesetzt. Verlorenes blieb verloren, Vorhandenes wurde aufgearbeitet, nachempfunden oder weiterentwickelt, die Brüche behutsam integriert. Terrazzoböden spiegeln nun wider wie einst, Fischgrätparkett und Wandfarben verheißen Solidität und Seriosität. Die unter Putz- und Tapetenschichten freigelegten Reste von Originalanstrichen zeugen heute als ‚Fenster in die Vergangenheit’ von ursprünglicher Qualität und Baukunst. Das Rankgerüst im tieferliegenden Gartenhof ist im Februar ‘21 noch nackt, das Herz des Hauses beginnt aber schon wieder zu schlagen. Die Kletterrosen werden im Frühling von selbst wachsen…
Leistung: LPh 1-8, Entwurf, Werkplanung, Bauleitung
Bruttogeschossfläche: 765 m2
Dort, wo vorher sandsteinumrahmte Loggien hinter schmiedeeisernen Geländern einen heimlichen Blick in die Nachbargärten erlaubten, wo Sonnenstrahlen mit Vogelstimmen wetteiferten und übermütig durchs Blätterdach gewaltiger Bäume drangen, entstanden unauffällige und pflegeleichte Quadratmeter verwertbarer Bürofläche, zweckdienliche Idyllen für Topfpflanzen, Aktenordner und Papierkorb. Wehmut und letzte Erinnerungen an den vergangenen Glanz verflogen durchs sprossenlose Kunststofffenster. Erst mit dem Freiwerden des Gebäudes ergab sich 2019 die Gelegenheit Substanz und Potential des denkmalgeschützten Gebäudes zu erforschen, um Aura und vergangene Raumwirkung wieder herzustellen. Im intensiven Dialog mit der Bauherrschaft wurde das Planungsziel einer ‚Wiederbelebung’ schrittweise entwickelt und in knapp 12 Monaten Bauzeit umgesetzt. Verlorenes blieb verloren, Vorhandenes wurde aufgearbeitet, nachempfunden oder weiterentwickelt, die Brüche behutsam integriert. Terrazzoböden spiegeln nun wider wie einst, Fischgrätparkett und Wandfarben verheißen Solidität und Seriosität. Die unter Putz- und Tapetenschichten freigelegten Reste von Originalanstrichen zeugen heute als ‚Fenster in die Vergangenheit’ von ursprünglicher Qualität und Baukunst. Das Rankgerüst im tieferliegenden Gartenhof ist im Februar ‘21 noch nackt, das Herz des Hauses beginnt aber schon wieder zu schlagen. Die Kletterrosen werden im Frühling von selbst wachsen…
Leistung: LPh 1-8, Entwurf, Werkplanung, Bauleitung
Bruttogeschossfläche: 765 m2
