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HAWLIK GERGINSKI Architekten

SO4

Ort
Perchtoldsdorf
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Holz
Lage
Das Einfamilienhaus befindet sich in der Weinbauregion Perchtoldsdorf auf einer sanften Anhöhe (Soßenhügel) und hat eine Nord-Süd-Ausrichtung. Um das fünfeckige Grundstück optimal auszunutzen erstreckt sich das Haus entlang der nördlichen straßenseitigen Baufluchtlinie. Die Straße ist leicht abfallend, am tiefsten Punkt befinden sich Garage und Hauszugang, am anderen Ende befindet sich eine Terrasse mit Flugdach und Biotop. Um die Straßenflucht aufzulockern springt der Zaun im Bereich von Garage und Terrasse zurück. Straßenseitig vor der Terrasse wurde eine Grünfläche um einen bestehenden Baum angelegt.

Konstruktion
Das Haus ist  als Leichtbau-Holzkonstruktion geplant, lediglich die erdberührenden Bauteile im Keller wurden in STB ausgeführt. Das Haus ist auf einem 4 m Raster aufgebaut. Im EG stehen Holz-Rahmen aus BSH, deren T-Form sich durch das statische System eines Dreigelenkrahmens ergibt. Gartenseitig werden die Rahmen von statisch minimierten Stahl-Pendelstützen unterstützt. Auf dieser Grundkonstruktion, liegt das OG auf, wobei die Neigung des Daches die Form der Träger invers wiederspiegelt. Die Dämmung der Außenwände und des Daches erfolgte mit Zelluloseflocken.

Fassade
Die sich schon aus der Statik ergebende Zonierung von EG und OG wurde auch bei der Fassadengestaltung thematisiert. Im EG, welches sich zur Straße hin zurücknimmt und nur minimale Öffnungen hat, wurde mit großflächigen, dunklen Eternittafeln gearbeitet. Das OG wurde mit einem Weidengeflecht verkleidet, dieses wirkt luftig und leicht. Entstanden ist die Idee der Weidenfassade beim Gedanken an Körbe von Heißluftballons und Strandkörbe. Die Jahrtausende alte Technik des Flechtens ist hier Sinnbild für Wohnlichkeit und Geborgenheit. Da diese Fassade in Österreich noch einzigartig zu sein scheint und es für die Haltbarkeit keine Erfahrungswerte gibt sind die Weiden druckimprägniert und in eine verzinkte Stahlgrundkonstruktion eingeflochten. Die Unterkonstruktion ermöglicht es auch Teilbereiche jederzeit nachzuarbeiten. Das Weidengeflecht wurde auch für den Zaun eingesetzt und so bildet dieser eine Einheit mit dem Gebäude.