Zurück zum Profil
HAWLIK GERGINSKI Architekten

FAM

Ort
Mattersburg
Gebäudekategorie
Wohnheime
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Putz
1. Masterplan
Das Areal befindet sich nordwestlich des bebauten Gebietes der Stadtgemeinde Mattersburg auf einer Anhöhe unweit der S31 (Burgenlandschnellstraße). Ausgehend von der für den Spielbetrieb notwendigen Nord-Süd-Orientierung der Sportplätze, wurde eine der Länge des Hauptspielfelds entsprechende Baukörperform gewählt. Das Gebäude wurde am westlichen Rand der Anlage situiert, um einen guten Überblick über die sechs terrassenförmig angeordneten Spielfelder zu erhalten. Die Tribüne ist somit nach Osten ausgerichtet, was ein Blenden der Zuseher bei Nachmittagssonne ausschließt. Eine Fußballfeld-große Fläche westlich des Gebäudes wurde für einen späteren Hallenzubau freigehalten.

2. Architektur
Das Gebäude wurde vertikal in 3 Zonen gegliedert, die im Baukörper und Farbkonzept ablesbar sind.
Im Untergeschoß (grün) befinden sich alle für den praktischen Spielbetrieb notwendigen Räume wie Umkleiden, Fitnessraum, Therapieräume und die Einlagerungsräume für die Geräte der Freiflächenbewirtschaftung.
Im Erdgeschoß (grau) befinden sich neben dem Eingangsbereich die Räumlichkeiten für den theoretischen und sozialen Akademiebetrieb wie Seminarräume, Cafeteria und die Büros der Akademieleitung. Von hier betritt man die überdachte Zuschauertribüne mit ca. 950 Plätzen.
In den zwei Obergeschoßen (weiß) ist das Schülerheim untergebracht. Dieser Teil des Baukörpers öffnet sich stark in Richtung der Spielfelder und ist in Richtung Schnellstraße eher geschlossen. Das Heim besteht aus 16 Vierbettzimmern, 14 Zweibettzimmern und zwei Einbettzimmern. Die den Zimmern vorgelagerten durchgehenden Balkone sorgen für soziale Interaktionen und bieten einen Blick über das Geschehen. Erschlossen werden die Zimmer über großzügige zweigeschoßige Wohnbereiche mit Galerien und interne Stiegen. Die zugehörige Westfassade ist mit ornamenthaft angeordneten kleinen Fensteröffnungen versehen, die in der Nachmittagssonne ein lebhaftes Lichtspiel in den Wohnbereichen erzeugen.

3. Farbkonzept
Als Analogie zum Bild einer bunt besetzten Zuschauertribüne und um dem Gebäude ein dem Jugendalter entsprechendes Erscheinungsbild zu geben, wurden Farbflächen an der Ostseite eingesetzt. Die Farben wurden den Vereinsfarben, dem burgenländischen Landeswappen und den Gemeindefarben der Stadt Mattersburg entlehnt. An der Westfassade sorgen verstreut eingesetzte grün getönte Scheiben für angenehme Stimmung in Vereinsfarbe. Das Farbkonzept der Fassade wiederholt sich im Gebäude an gezielt ausgewählten Positionen. So hat zum Beispiel jedes Garderobenpaar im Untergeschoß und jede Zimmertür des Schülerheimes eine andere Farbe zur besseren Orientierung.

4. Außenanlagen und Ökologie
Die Sportanlage besteht aus vier Naturrasenplätzen und zwei Kunstrasenplätzen. Anfallendes Regenwasser muss von den Sportplätzen mittels Drainagegräben rasch abgeleitet werden, um eine Bespielbarkeit nach dem Regen zu gewährleisten. Diese Oberflächenwässer werden in Sammelbecken gefasst und später zur Bewässerung der Rasenplätze eingesetzt. Ein Brunnen speist das Sammelbecken zusätzlich mit Wasser. In Blickweite der Tribünen lädt ein Kinderspielplatz Eltern dazu ein, an Sonntagen auch ihre kleinen Kinder zum Sportevent mitzunehmen. Entlang der Schnellstraße dient ein vier Meter hoher Wall als Schutz vor Immissionen. Parkplätze aus versickerungsfähigem Material bieten ausreichend Stellplatz für Aktive und Besucher.
Im Rahmen eines Contracting Modells mit der BEWAG wird die Warmwasseraufbereitung durch am Dach installierte Solarpaneele unterstützt und die Heizung mit Pellets betrieben.

5. Kennzahlen
Grundstückgröße    123.500 m²
BGF            12.600 m²
NFL            4.000 m²
GFZ            0,1
Parkplätze        350
Fußballplätze         6
Bettenanzahl        94
Gesamtkosten        10 Mio EUR
Bauzeit        11.2008 – 09.2009
Energiekennzahl    46 kWh/m²a