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HPP Architekten

Neugestaltung Foyer Bundeskunsthalle Bonn

Ort
Bonn
Jahr der Fertigstellung
2014
Mit zurückhaltenden Einbauten und Respekt vor dem Bestand strukturieren HPP Architekten das Foyer der Bundeskunsthalle neu. Die Klarheit der Halle bleibt erhalten. Illuminierte Plexiglaskuben sorgen für Orientierung.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, kurz Bundeskunsthalle, an der Museumsmeile in Bonn ist eines der besucherstärksten Museen in Deutschland. Seit 2014 durchqueren die Besucherströme das von HPP Architekten neu gestaltete Foyer.
Die Bundeskunsthalle entstand nach einem Entwurf des Wiener Architekten Gustav Peichl. Seit der Fertigstellung 1992 zeigt das Museum Wechselausstellungen mit bedeutenden Kunst- und Kulturschätzen aus der ganzen Welt. 18 Jahre nach der Eröffnung war dem Foyer jedoch die Notwendigkeit zur Neustrukturierung anzusehen; die Bespielung der Fläche hatte sich verselbstständigt. Daraufhin wurde 2010 ein Wettbewerb zur Neugestaltung ausgelobt. HPP belegte zunächst den zweiten Platz, erhielt in der Nachbearbeitungsphase jedoch den Zuschlag.
Mit hohem Respekt vor dem Entwurf Peichls und unter Berücksichtigung der Laufrichtungen der Besucher strukturierte HPP die Funktionsbereiche neu. Der Entwurf von Projektpartnerin Claudia Roggenkämper und Innenarchitekt Wolfgang Miazgowski würdigt dabei den Raum in seiner ursprünglichen Gestaltungsabsicht, als ein sich der Kunst gegenüber zurücknehmender Ort. Auch durch das neue, in der eigenen Materialität stark reduzierte Mobiliar wird der Gesamteindruck des Foyers wieder durch die gläserne Sinusfassade, die die nahezu quadratische Halle durchschneidet, bestimmt. Entsprechend hatte die Jury in der Preisgerichtssitzung geurteilt: „Der vorgelegte Entwurf respektiert die von Peichl geschaffene Foyersituation uneingeschränkt.“
Dem Haupteingang gegenüberliegend sind Garderobe und Schließfächer in Form von Kuben aus mattiertem Plexiglas angeordnet. Die davor positionierten, illuminierten Plexiglaskuben für Kasse und Audio-Servicepunkt fungieren als selbstverständliche Orientierungspunkte innerhalb des Foyers.
Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Eckhard Gerber meint: „Weitere Funktionen wie Artshop und Café sind gegenüberliegend so in den bisherigen Garderobenbereich integriert, dass der hohe Zentralraum des Foyers von festen Einbauten und reversiblen, mobilen Elementen freigehalten wird. Hierin besteht die tatsächliche Leistung des Verfassers: Die Halle in ihrer Klarheit und für temporäre Veranstaltungen so erlebbar zu halten und nutzbar zu machen, dass Normalbetrieb und parallel stattfindende Sonderveranstaltungen für das Haus ständig leistbar sind.“
Dank des geringfügig notwendigen Umbauaufwandes im Betrieb senkte die Planung von HPP die zunächst angenommenen  Personalkosten und reduzierte Beschädigungsgefahren durch entfallende Auf-, Abbau-, Transport- und Zwischenlagerungs-vorgänge. Das neue Foyer wurde im April 2014 fertiggestellt und durch Fotograf Ralph Richter dokumentiert.

Projektdaten:
Projektname
: Neugestaltung Foyer Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland
Bauherr: Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Standort: Bonn
Wettbewerb: 2. Preis 2010
BGF: 1.508 m²
Architektur: HPP Architekten, Büro Düsseldorf
Projektpartnerin: Claudia Roggenkämper
Projektleiter: Wolfgang Miazgowski, Claudia Roggenkämper
Bauleitung: Hendrik Beller
LPH: 1-8
TGA: HTW - Hetzel, Tor-Westen+Partner Ingenieurgesellschaft mbH&Co. KG,
Düsseldorf
Lichtplanung: Rhein Licht, Düsseldorf
Küchenplanung: Küchenplanung K&P, Düsseldorf

Brandschutz: Ingenieurbüro Löbbert, Wuppertal


Mit zurückhaltenden Einbauten und Respekt vor dem Bestand strukturieren HPP Architekten das Foyer der Bundeskunsthalle neu. Die Klarheit der Halle bleibt erhalten. Illuminierte Plexiglaskuben sorgen für Orientierung.