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Junk & Reich Architekten

Campus Technicus Bernburg (Saale)

News
06.12.2023
Modernisierung / Erweiterung historischer Schulgebäude und Neubau einer Zweifeldsporthalle

Standort: Bernburg, Leipziger Straße / Käthe-Kollwitz-Straße
Bauherr: Salzlandkreis / Stadt Bernburg
Planung: ARGE Junk & Reich / Hartmann + Helm
Leistungsumfang: 1 - 9
BGF: 16.060 m2
Bauzeit: 2011-2013
Kosten:    16,00 Mio. Euro

Der Campus Technicus soll sich als offene Ganztagsschule mit praxis- und berufsorientiertem Profil selbstbewusst inmitten der Stadt Bernburg präsentieren. Durch die Nutzung von Gebäuden bestehender Bausubstanz, entstehen spannungsvolle und harmonische Gebäudeensemble. Strukturprägende Denkmalbereiche werden entsprechend ihrer besonderen städtebaulichen Bedeutung sowie ihrer kulturgeschichtlichen und bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung erhalten und durch sinnvolle Nutzung überformt. So stellt der Eingang zum Gebäudekomplex Treibhaus an der Käthe-Kollwitz-Straße die Öffnung des Bildungsangebotes zur Innenstand Bernburg dar. Das Gebäude nimmt einerseits die Häuserfront der Käthe-Kollwitz-Straße auf, andererseits schafft ein Gebäuderücksprung Raum für eine neue Plaza, die den neuen Haupteingang zum Campus Technicus darstellt. Die Fassade an der Straßenfront orientiert sich durch Zweigeschossigkeit und stehende Fensterformate an der vorhandenen Bebauung, schafft aber durch eigenständige Modernität den selbstbewussten Auftakt für das neue Gebäude Ensemble. Der Neubau wird in einer Mischkonstruktion aus Kalksandstein und Stahlbeton erstellt. Die Außenwände werden alle mit einem Wärme¬dämmverbundsystem nach EnEV versehen.
Ein weiterer Neubau entsteht an Stelle der abzubrechenden Turnhalle der ehemaligen Handelsschule und schließt im rechten Winkel an den Neubau „Treibhaus“ an der Käthe-Kollwitz-Straße 12-14 an. Das Gebäude nimmt zweigeschossig die Fassadenfront der ehemaligen Handelsschule in der Schlossstraße auf und bleibt dabei deutlich unterhalb der Traufe von Handelsschule und Kirche. Zwischen Kirchgarten und Schulgebäude entsteht entlang des Neubaus eine neue Wegebeziehung. Schulgebäude und Weg sind durch eine Stützmauer zum Park um die Kirche tiefer gelegt, so dass die Bedeutung des städtebaulichen Raums um die Kirche gewährleistet bleibt und lediglich einen neuen Rahmen erhält. Die Fassade des Schulge¬bäudes wird rahmenlos flächig verglast, so dass sich die Bäume und die Kirchkapelle darin spiegeln werden. Der Raum erhält zusätzliche Tiefe durch das Grün-spektrum der getönten Farbgläser.
Der Standort Schlossstraße / Käthe-Kollwitz-Straße wird auf allen Ebenen barrierefrei angebunden. Hier sind neben den gemeinsamen Funktionen im Treibhaus alle Räume laut Raumprogramm für die Klassenstufen 9 und 10 untergebracht. Die ehemalige Aula im Haus Schlossstraße 3 wird für die Belange der Bibliothek wieder hergestellt. Eine Galerie ermöglicht unabhängige Durchwegung und verbessert die Nutzbarkeit. In dem umliegenden Hof und den Außenbereichen entstehen attraktive Angebot für den Sportunterricht und den Aufenthalt in den Pausen.
Entlang der Kirche ermöglicht ein Weg mit galerieartiger Bepflanzung den Übergang zum Standort Leipziger Straße. Hier sind die Räumlichkeiten für die Klassen 7 und 8 untergebracht. Das Gebäude der Sekundarschule aus dem Jahr 1983 befindet sich in einem Zustand, der eine General Instandsetzung mit Umbau- und Erweiterungsbauten notwendig macht. Ein neuer innenliegender Aufzug ermöglicht den ebenerdigen Zugang und die barrie¬refreie Erschließung des Bestehenden Schulgebäudes. Zusätzlich erhält das Schulgebäude im Hofbereich zwei neue Anbauten. Beide Anbauten sind von zwei Seiten offen und bieten so eine Überdachte Vor Zone auf dem Schulhof. Der westlich gelegene Anbau schiebt sich weiter in den Schulhof hinein und definiert so den Haupteingang des bestehenden Schulgebäudes.
Die Zweifeldturnhalle wird im Bereich des zuvor abgebrochenen Wirtschaftsgebäudes platziert und ca. 3,30 m in das Erdreich versenkt. Diese Lösung erleichtert die Städtebaulich verträgliche Einordnung in das Sanierungsgebiet. Die Außenwand des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes zum Saalweg sowie die nördliche Giebelwand bleiben erhalten. Diese Natursteinwände umfassen die Turnhalle wie eine Spange und verbergen sie zum Teil. In der Längswand zum Saalweg werden neue Öffnungen mit stehenden Formaten vorgesehen die den Blickkontakt zur Halle ermöglichen.