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Junk & Reich Architekten

Glatt Ingenieurtechnik, Weimar

Ort
Weimar
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Glas
Architektenpreis
Anerkennung Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau 2010
Standort: Weimar, Nordstraße 12
Bauherr: Glatt Ingenieurtechnik GmbH
Planung: Junk & Reich
Leistungsumfang: 1 - 8
BGF: 3.600 m2
Bauzeit: 2008 - 09/2009
Kosten:    7,36 Mio. Euro


Das bestehende Verwaltungsgebäude entlang der Nordstraße wurde durch einen Erweiterungsbau ergänzt. Städtebaulich ordnet sich der Neubau, in der Straßenfront abgeru¨ckt, dem symmetrischen Bestandsgebäude mit Haupteingang, unter. Der Neubau stellt als eine Art ringförmiger Kopfbau mit umlaufender Fassade einen neuen Abschluss des Verwaltungsgebäudes mit zeitgemäßer Architektursprache dar. Das neue Gebäude nimmt die bestehende Gebäudehöhe auf und erstreckt sich u¨ber 3 Geschosse und Untergeschoss. Als Übergang vom Bestandsgebäude zum Neubau fügt sich ein großzügiges Treppenhaus mit Aufzug als Koppelglied ein. Entlang der Außenseiten befinden sich die Büroräume, die wahlweise mit Systemtrennwänden in unterschiedlich große Bereiche oder Einzelbu¨ros unterteilt werden können. Hinter dem umlaufenden Verbindungsflur befinden sich im Inneren der Kern mit Archiv, Teeküche und sanitären Einrichtungen. Dem angelagert sind zum Innenhof ausgerichtet Beratungsräume in den Obergeschossen und im EG eine Kantine mit Ausgabeku¨che (Catering). Im Untergeschoss befinden sich Archivräume und Technikräume. Am Ende des umlaufenden Flurs befindet sich ein weiteres Treppenhaus als 2. Fluchtweg. Die Erschließung erfolgt u¨ber den Innenhof und durch das Bestandsgebäude. Der Haupteingang im bestehenden Verwaltungsbau inkl. Vorfahrt blieb in seiner ursprünglichen Form und Funktion bestehen.

Der Komplex wurde in moderner Stahlbetonskelettbauweise mit Betonkernaktivierung errichtet. Die Treppenhäuser und der Sanitärbereich stellen die aussteifenden Kerne dar. Auf Grundlage des Fassadenrasters von 1,25 m entstanden Module als Fassadenbausteine (Alu-Glas-Elemente im Fensterbereich, Vorhangfassadenelement im Bereich tragende Wandteile), die aus der inneren Funktion und Raumanordnung heraus, eine flexible Fassadenstruktur ergeben, die zum Grundprinzip der Fassadengestaltung wurde. Weiterhin wurde das bestehende Technikum westlich um 3 Achsen, 2-geschossig und in gleicher Höhe erweitert. Hier sind funktional benötigte Produktions- und Lagerräume sowie ein Sozialtrakt mit Aufenthalts-, Umkleide-, und Sanitärräumen untergebracht. Im Technikum befinden sich außerdem Laborräume in Reinraumqualität fu¨r Versuche im Bereich Medizintechnik und Lebensmittelchemie mit hohen raumklimatischen Anforderungen.

Hinzu kam ein neuer Anlieferbereich mit Laderampe. Die Erweiterung wurde wie das bestehende Technikum in Stahlbetonskelettbauweise in ähnlicher Dimensionierung, aber statisch als separates Gebäude erbaut. Die Neubauten von Bürogebäude und Technikum wurden unter dem Aspekt des innovativen Klimadesigns geplant. Heizung und Kühlung der Büroräume erfolgt über Bauteiltemperierung der Betondecken, Spitzenlasten werden über zusätzliche Radiatorflächen bzw. über Klima-Splittgeräte abgedeckt. Für die Warmwasserbereitung dient eine thermische Solaranlage. Die Lüftung im Gebäude dient ausschließlich zur Sicherstellung des hygienischen Luftwechsels, so dass ein Öffnen der Fenster nicht erforderlich wird. Alle Anlagen sind als reine Außenluftanlagen konzipiert, das heißt es erfolgt kein Umluftbetrieb. Jede der Anlagen ist mit einer Wärmeru¨ckgewinnung ausgestattet.