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KEGGENHOFF I PARTNER

FALKE Store, Zürich

Ort
Zürich
Gebäudekategorie
Läden, Einkaufszentren
Bauvorhaben
Umbau
Architektenpreis
Best Architects Award
Iconic Awards
Die strukturierende Grundlage des innenarchitektonischen Konzeptes orientiert sich sowohl an den denkmalgeschützten Vorgaben als auch an den brandschutztechnischen Eigenheiten zum Schutz des Bestandes. Diese Kombination stellte eine besondere Herausforderung während der Baumaßnahme dar und übte zudem auf den laufenden Prozess eine Vielzahl von Sachzwängen aus. Als verbindendes Element mit hoher Präsenz und Strahlkraft fungiert ein sog. »Rotes Band« - mal flächig und funktional, mal dreidimensional und körperhaft. Volumen des raumbildenden Ausbaus fügen sich dieser räumlichen Voraussetzung entlang und generieren über ihre Gestaltung ein Maximum an unsichtbaren Stauflächen und Dienstleistungen. Thematisch ziehen sie sich durch alle Bereiche, nehmen die Produkt- und Kollektionsvielfalt auf. Sie rahmen den Eindruck von Präzision, Ruhe und Ordnung im Raum, die die Präsentation kleinteiliger Produkte erfordert.

Die Produkte selbst werden in den Frontflächen in ihrer Vielfalt an Material, Farbe und Struktur als essentielle Gestaltungsmerkmale definiert, während der Raum an sich neutralisiert, wobei sich
historische Elemente, Spuren und Reminiszenzen vorsichtig herausarbeiten lassen. Diese verweisen auf die Geschichte des Gebäudes von 1537 und bereichern die Neukonzeptionierung um eine individualisierende verortende Komponente. Die Ausführung aller Einbauten setzt auf ein Höchstmaß an handwerklicher Qualität und Präzision – ein konzeptioneller Anspruch, der sich durch die Kollektionen FALKEs sowie die Entwürfe KEGGENHOFF I PARTNERs zieht. Die Wahl aller Materialien, Oberflächen und handwerklicher Bearbeitungen orientiert sich an eben dieser Zielsetzung.

Die Verkaufsfläche des Erdgeschosses erschließt sich über die große, zentrale Eingangstür innerhalb der Front mit den großzügigen, räumlich separaten Schaufensterboxen. Dieser sich im Zentrum des Gebäudes befindende Eingang diente ursprünglich ausnahmslos der Erschließung der Obergeschosse. Entlang Ihrer Achsen und der damit verbundenen räumlichen Bezugslinie findet sich im Inneren »The Treasury«, ein Bereich, der sich mit seiner ganzen Ausprägung dem Thema der weiblichen Beinbekleidung widmet. Spiegelungen und die Produktpräsentation über Boden, Wand und Decke sorgen für totale Präsenz sowie ein Hauch von Irritation und die damit verbundene (räumliche) Aufforderung einen zweiten Blick zu wagen.

Lässt man die Stufen des Eingangs und den Anziehungspunkt »The Treasury« hinter sich, öffnet sich der Blick zum einen Richtung Damenbereich und der Kasse und zum anderen in den Herrenbereich mit Kontakt Richtung »Fashion«. Halt bietet der bewusst inszenierte Blick  durch das »Fenster zum Brunnen« in die historische Altstadt hinein. Hier findet sich auch eine Möglichkeit zu verweilen, sich niederzulassen, den Blick schweifend, Inspiration und Impuls der dargelegten Produktvielfalt aufnehmen zu können.

Ein dritter Bereich, »Triangel« genannt, befindet sich rechtsseitig des Herrenbereiches und verfügt zusätzlichen Zugang von außen. Dieser Bereich ergänzt die Damen und Herren Legwear-Kollektionen um die jeweils aktuellen Modekollektionen. Besonders markantes und gestalterisches Element dieses Raumes zeigt sich ein spiegelndes Deckengebilde, welches in seiner fragmentierten und gestaffelten Ausbildung den dreieckigen Raum in seiner formalen Ausprägung unterstützt.

Das Treppenhaus, welches Erd- und Untergeschoss miteinander verbindet, wird in Farbe und Material als Übergang inszeniert und leitet den Kunden zu den Präsentationsflächen der FALKE Sport Kollektionen (FALKE ESS). In der Anmutung einem »Tunnel« gleich, beinhaltet es zugleich alle brandschutzspezifischen Anforderungen. Analog der Möblierungsstruktur des Erdgeschosses sorgen im Untergeschoss eingestellte, liegende Raumkörper für die entsprechende Präsentationsfläche, die Integration von zeitgemäßer Multimedia, konzeptionell integrierter Umkleiden und Servicebereiche sowie hinreichendem Stauraum. Zusätzlich nehmen die Körper sie alle zur Beleuchtung notwendigen Mittel des Raumes auf um das Gewölbe als Gestaltungsmittel präzise und ohne visuelle Beeinträchtigung hervorheben zu können.