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KÖLLING ARCHITEKTEN BDA

Öffnende Geste im Stadtraum

Ort
Frankfurt
Gebäudekategorie
Flughäfen, Bahnhöfe, Haltestellen
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Beton
Architektenpreis
Auszeichnung vorbildliches Bauen in Hessen 2017
Besondere Anerkennung
Haltestelle Musterschule der Stadtbahnlinie U5 in Frankfurt , 2016

Am 8. Oktober 2016 wurde in Frankfurt die fertiggestellte Haltestelle Musterschule der Linie 5 von Kölling Architekten BDA in Betrieb genommen. Damit wurde das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs von 2010 umgesetzt, bei dem Kölling Architekten BDA für ihren Entwurf der 1. Preis zuerkannt wurde. Dieser Wettbewerbsentwurf basierte auf der Idee des fließenden Übergangs zwischen Gehweg und Bahnsteig, eine Idee, die auch während der Planung und dem Bau bis zur Fertigstellung die prägende Leitlinie blieb. Die Haltestelle ist daher nun integraler Bestandteil des Stadtraums, ohne als Barriere zu wirken. Die an dieser Stelle recht schmale und verkehrsreiche Eckenheimer Landstraße kann als durchgehender Raum von Fassade zu Fassade erlebt werden. Für wartende Fahrgäste ist die Haltestelle ein angenehmer und anregender Ort, für Anwohner ist sie zum selbstverständlichen Teil ihres aufgewerteten Wohnumfelds geworden.
Durch eine differenzierte Modellierung des gesamten Haltestellenbereichs wird die Bahnsteigplattform von allen Seiten zugänglich. Über die gesamte Länge kann sie über Stufen betreten werden, eine leicht in diese Stufen eingeschnittene, optisch kaum merklich in Längsrichtung geneigte Gehwegfläche ermöglicht zudem den barrierefreien Zugang des Bahnsteigs. Auf zusätzliche Rampen, Geländer und Absturzsicherungen konnte so weitgehend verzichtet werden.
Der linear verlegte Pflasterbelag (30 x 90 cm Betonstein, sandgestrahlt) nimmt das Format, die Größe und die Richtung der Stufen auf und zeichnet die Hauptbewegungsrichtung nach. Die Wartehallen, die Lichtstelen mit integrierter Lautsprechertechnik und die weitere Bahnsteigmöblierung wurden platzsparend und zurückhaltend entlang der Linien angeordnet, die die Längsstufen vorgeben.
Diese klare Gliederung, Formensprache und Materialität tragen dazu bei, dass sich die Haltestelle selbstverständlich und zurückhaltend in Straßenraum einfügt. Die kontinuierliche Gestaltung des Bodens verleiht dem eigentlich engen Straßenraum eine wohltuende Großzügigkeit und hohe stadträumliche Qualität.

Verfahren            
Realisierungswettbewerb, 1. Preis, 2010

Bauherr
VGF VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main mbH

Architektur
KÖLLING ARCHITEKTEN BDA

Leistungen
LPH 1-3 Stationen Glauburgstraße und Musterschule
LPH 4-7, Station Musterschule und Nebenanlagen
Lichtplanung, Stations- und Straßenplanung, Brandschutz

Fläche
4.100 qm

Leistungszeitraum
2010 bis 2016

Standort
Frankfurt, Eckenheimer Landstraße, Station Musterschule

Fotos
moritz bernoully photography, www. moritzbernoully.com