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Koschany + Zimmer Architekten KZA

ALDI-Süd-Kindertagesstätte

Lioba Schneider Architekturfotografie
Lioba Schneider Architekturfotografie
Ort
Mülheim an der Ruhr
Gebäudekategorie
Kitas, Kindergärten
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2017
Material Fassade
Holz
Große Fenster, Kletterschränke und jede Menge Platz: Die erste Kita am Hauptsitz von ALDI SÜD in Mülheim an der Ruhr ist ein toller Ort zum Spielen, Lernen und Toben.

Zentral auf dem Grundstück platziert, bietet der zweigeschossige Neubau Platz für etwa 110 Kinder in sechs Gruppen sowie ein integriertes Familienzentrum. Im Sommer 2017, nach 14-monatiger Bauzeit, waren die ersten Räume bezugsfertig.

Der winkelförmige Baukörper umfasst das Grundstück und orientiert sich in seiner Form an den umgebenden städtebaulichen Kanten. Auf diese Weise fügt sich das Gebäude in die Umgebung ein. Im Längsriegel finden sich über zwei Geschosse die Gruppenbereiche mit Nebenräumen; Verwaltung, Küchen und Mehrzweckräume sind im Längsriegel untergebracht.

Ergänzt wird der Neubau durch ein zum Teil zweigeschossiges, L-förmiges Außenraumbauwerk in Form eines Laubengangs. So entsteht eine zweite Spielebene, wobei Erdgeschoss und Ober-geschoss mit Hilfe von Kletternetzen und einer Rampe spielerisch verbunden werden.

Konstruktion

Der Neubau ist als Holz-Beton-Hybridbau konzipiert. Diese Art der Ausführung entspricht dem Grundgedanken, das Material Holz möglichst durchgehend zu verwenden. Insgesamt wurden rund 6500 Quadratmeter Holz verbaut.

Herzstück des Gebäudes ist die vertikale Fassade aus Douglasienholz, das mit einer Vorver-grauungslasur behandelt wurde. Die Fassade, die sich zum Innenhof orientiert, wurde in Teilen als Pfosten-Riegel-Konstruktion aus verleimten Holz-Profilen mit raumhohen Fenstern realisiert. Dachüberstände und der vorgesetzte Laubengang bieten einen Sonnenschutz im südlichen Bereich. In besonders sonnenexponierter Lage wurde zusätzlich ein außenliegender textiler Son-nenschutz angebracht.

Gestaltung und Konzept

Äußerlich bestimmt der Kontrast zwischen Holzfassade und goldfarbenen Fensterlaibungen die Optik der neuen Kindertagesstätte. Dabei sorgen die Holzlamellen für eine vertikale Gliederung. In Kombination mit schräg verlaufenden Laibungsblechen und den unterschiedlich großen Fens-terrahmen, die sich in ihrer Materialität und Farbe optisch absetzen, entsteht der besondere Charakter des Gebäudes. Die Öffnungen, die sich auch in den Fluren des Innenbereichs wieder-finden, bilden Nischen aus, die die Kinder spielerisch nutzen können.

Die Bedürfnisse der jungen Nutzer dienten durchgehend als Ausgangspunkt des Konzepts. Sie wurden mit dem Thema Wald in Verbindung gebracht, das als Leitmotiv den Nachhaltigkeits-gedanken verbildlicht und auch im Innenraum ablesbar ist. Dies zeigt sich vor allem im Zu-sammenspiel von warmen Holzflächen und Grüntönen, die spielerisch in Waldmotive überführt wurden. Eichenholz-Parkett und Fußbodenheizung ermöglichen ein angenehmes Barfußlaufen. Auch ein Großteil der Einrichtungsgegenstände und der Spielgeräte wurden aus dem natürli-chen Werkstoff Holz gefertigt – darunter die Kletterschränke in den Gruppenräumen.

Zum Wohlbefinden der Kinder trägt auch die besondere Maßstäblichkeit bei: Fenster auf ihrer Augenhöhe lenken den Blick nicht nur nach draußen, sondern schaffen eine optische Verbin-dung zwischen den Gruppenräumen. Das unterstreicht den lichtdurchfluteten Gesamteindruck und erleichtert die Orientierung. Die Bäder wurden mit Mosaikfliesen ausgestattet und ebenfalls auf die Größe der Kinder abgestimmt.