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L3P Architekten

Anbau Sporthalle Landheim Brüttisellen

Im Berufsbildungsheim Brüttisellen wohnen 32 dissoziale Jugendliche, die auch ihre Freizeit im Heim verbringen müssen. Das Freizeitangebot wurde  mit dem Umbau des Schultraktes durch eine Sporthalle mit 15/10/5m und zwei Fitnessräume erweitert. Infolge Doppelnutzungen  bestehender Nebenräume im Altbau wurde das Neubauvolumen  an das Hauptgebäude gekoppelt.

Der Ergänzungsbau, als flacher Baukörper, 3m in den Boden versenkt, schliesst den zentralen Gartenhof zur Erschliessungsstrasse. Seine zeitgemässe Gestaltung steht im Zeichen für die in den Jahren 2006-2011 entstandenen resp. in Ausführung begriffenen Bauten. Das neu entstandene Ensemble mit Verwaltung, Wohngruppen, Schulung und Freizeit umfasst nun alle Bauetappen des Heimes und wird als Zentrum mit einer neuen Freiraumgestaltung aufgewertet.

Das ringsumlaufende Fensterband der Neubaute zieht den neugierigen Besucher in den Bann, man will (und darf auch) wissen, welche Funktion diesem Gebäude zu Grunde liegt. Die Fassade wird transparent und der Durchblick in den Innenhof ist erwünscht. Bei Abendbetrieb unterstützt das Kunstlicht die Bedeutung des neu artikulierten Mittelpunkts des Heimes.

Das Gebäude besticht durch das umlaufende Fensterband, nur einige wenige, präzis eingesetzten Betonstützen übernehmen Ablast und Aussteifung der Betondecke. Das statische System , ohne fixen Rastermasse und mit unterschiedlichen Neigungen der Betonstützen ist Teil des architektonischen Konzeptes. Die ganze Bauhülle, Dach eingeschlossen, reduziert sich auf die Materialien Beton und Glas. Der Sichtbeton ist Fassade, Statik, Erdbebensicherheit, Feuchteschutz und robust im Gebrauch. Der Innenausbau mit Dampfsperre, Wärmeisolation, Schallisolierung und einer strapazierfähigen Oberfläche in Holz, die energetisch schnell reagierende Innenhülle. Ganz nach dem bewährten Konzept -  harte Schale, weicher Kern.

Die Holzverkleidungen innen wurden mit grossformatigen Sperrholzplatten aus französischer Seekiefer ausgeführt. Um eine optimale Raumakustik zu erlangen, sollten rund 85% der Plattenflächen perforiert werden. Die nicht perforierte Fläche von gut 40m2 wurde gestalterisch im Raum verteilt sodass ein Spiel von perforierten und nicht perforierten Platten entstand.

Fertigstellung: August 2010

Bauherrschaft: Caspar-Appenzeller-Stiftung, Neue Winterthurerstrasse 40, 8303 Bassersdorf-Baltenswil
Bauleitung: Thomet Bauleitungen Planungen AG, Kloten
Bauingenieur: Bona + Fischer Ingenieurbüro AG, Winterthur
Elektroingenieur:  Elektro-Design + Partner AG, Winterthur
Heizungsingenieur: Hans Spillmann AG, Kloten
Lüftungsingenieur: Thermatic AG, Zürich
Sanitäringenieur: Sanitär Krucker AG, Brüttisellen
Bauphysik:  Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich
Fotografin: Sabrina Scheja, 9435 Heerbrugg