Zurück zum Profil
Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

Liangzhu Culture Museum, Hangzhou China

Auftraggeber: Zhejiang Narada Real Estate Group Co., Ltd.
Architektur: David Chipperfield Architects, Berlin
Phase: 2-3
Fertigstellung: 2006

Ungefähr 200 Kilometer südlich von Shanghai, unweit von Hangzhou – der Stadt am unvergleichlich schönen Westsee (Xi Hu) – entsteht Liangzhu Cultural Village. Namenspate dieser neuen Stadt ist die bedeutende Liangzhu-Kultur, die 3.300 bis 2.250 v. Chr. in dieser fernöstlichen Region beheimatet war.

Als » History District« wird ein benachbartes Tal zu einer großflächigen künstlichen Parklandschaft umgestaltet, in die Veranstaltungsorte und öffentliche Institutionen integriert werden. Den Endpunkt des Tales bildet das Lianghzu Culture Museum.

Der ca. 8 Hektar große Museumspark entwickelt sich aus der neu angelegten Landschaft: Zwischen den bewaldeten Hügelketten verlaufen sanft modellierte Rasenflächen. Einzelne Baumgruppen bilden wechselnde Raumfolgen und akzentuieren Sichtbeziehungen. Sie verdichten sich am Parkrand zu einem geschlossenen Waldsaum, um die in der Nachbarschaft verbliebenen Gewerbeflächen auszublenden. Ein naturhaft geschwungener Flusslauf bildet das Zentrum des langgestreckten Tales. Um den Baukörper des Museums weitet er sich zu einer seeartigen Wasserfläche auf.

Auf der Grundfläche des Parks – so die entwurfliche Fiktion – suchen Forscher heute immer noch Zeugnisse der längst untergegangenen Lianghzu-Kultur, die einst aus einer hochentwickelten Zivilisation mit großen handwerklichen Fähigkeiten hervorging. Die Archäologen graben die Erde behutsam Schicht für Schicht ab, bis sie auf Fundstücke dieser Epoche stoßen. Sie finden Waffen, Werkzeuge und Schmuckstücke, zumeist gefertigt aus Jade.

So kann der Besucher des Museums auch verschiedene introvertierte Gartenräume für sich entdecken, die in die Topographie des großen Parks eingebettet sind. Durch schmale, scheinbar provisorische Zugänge erreicht man kleine, verwunschene Orte mit variierenden Steinfiguren. Auf dem Erdreich dieser Abgrabungen ist inzwischen eine besondere Pflanzenwelt entstanden, die Wände sind zu schräg gelagerten Bändern aus Travertin versteinert. Bereits geborgene Fundstücke wurden von den Ausgrabungsstätten zum Museum transportiert und dort gründlich gereinigt. Sie werden nun in den Höfen des Gebäudes der Öffentlichkeit präsentiert.