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Levin Monsigny Landschaftsarchitekten

Italienischer Renaissance-Garten

Auftraggeber: Grün-Berlin Park u. Garten GmbH
Phase: 2-7
Fertigstellung: Mai 2008

Im Jahr 2000 wurde der Chinesische Garten im Erholungspark Marzahn gebaut. Ihm folgte eine Reihe weiterer »Gärten der Welt«, die große Beachtung finden. Neu hinzukommen soll nun ein italienischer Renaissance-Garten.
Von diesem Gartenstil geht bis heute eine große Faszinationskraft aus. Seine Leitgedanken prägten alle nachfolgenden europäischen Stile, seine handwerkliche Baukunst jedoch wird nicht mehr authentisch praktiziert. Umso interessanter ist eine Zeitreise zu den unverfälschten Ursprüngen dieses Stils, zu den gebauten Meisterwerken und seinen kulturellen Hintergründen. Und umso ungewöhnlicher ist es, eine zeitgenössische Übersetzung zu finden für einen Renaissance-Garten in Berlin-Marzahn.

Betritt man den Park über den Westeingang am Blumberger Damm, so kann man den Garten zunächst nur erahnen: Auf einer Hügelkuppe liegt er hinter immergrünen Gehölzpartien, dem »Bosco«, verborgen. Zu erblicken sind zunächst allein die ruinenhaft anmutenden Fragmente einer von Pflanzen überwucherten Treppenanlage. Nach oben erblickt man durch kleine Öffnungen gerade genug, um neugierig zu werden und die seitlichen Parkwege hinaufzugehen, von wo aus man nun direkt zum Garten gelangt. Über eine großzügige Terrassenanlage betritt man eine Folge von unterschiedlichen, intimen Räumen: Vom erhöhten Vorplatz aus durchquert man eine überdachte Loggia zum Hauptgarten. Durch eine schmale Tür schlüpft man in den zweiten, tiefer gelegenen Giardino segreto. Gefasst von Mauern, Hecken oder hölzernen Laubengängen fügen sich die Gärten jeweils in die leicht bewegte Topographie des Ortes ein.
Ihre Ausstattung entführt die Besucher in sonnige italienische Gefilde: Intensiv gestaltete Parterre bilden Kompositionen im Stile der geschnittenen Renaissance-Gartenkunst; steinerne Brunnen, Terrakotten und antike Skulpturen inszenieren wechselnde Raumbezüge und erzählen von längst vergangenen Zeiten. Gezielte Ausblicke öffnen sich über die weite Fläche des Parks hinaus und machen so die angrenzende Landschaft zum Bestandteil der geschützten Gärten.
Und wenn man beim Verweilen im Hintergrund die Wasserspiele rauschen hört, könnte man meinen, Marzahn weit hinter sich gelassen zu haben.