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Limbrock Tubbesing Architekten

Studio

Ort
Hamburg
Gebäudekategorie
Büro und Verwaltung
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2012
Material Fassade
Holz
Architektenpreis
deutscher Holzpreis 2013 engere Wahl
Der Büroanbau nutzt den rückwärtigen Flachbau eines an der Osterstraße gelegenen Supermarkts als innerstädtische Restfläche im 1.OG. Die auf der Gebäuderückseite vorgefundene städtebauliche Situation wird durch den Neubau atmosphärisch aufgewertet. Eine Außentreppe führt in den Hof, von wo aus man durch eine kleine Parkanlage zum Heußweg und zur Emilienstraße gelangt.

Eine weiße Putzfassade fügt den Neubau in das Konglomerat der unterschiedlichen Volumen der Nachbarbebauung ein. Der über die offene Loggia einsehbare, fein ausgearbeitete Innenraum verleiht dem Gebäude eine haptische Qualität, deren Besonderheit die sichtbar belassene Holzkonstruktion darstellt.

Die kleine Aufgabe haben wir zum Anlass genommen, den Holzbau im Wechselspiel von Brandschutzauflagen und Sichtbarkeit der Konstruktion exemplarisch an die Grenze zu führen. Die Außenwände sind als scheibenartige Träger konzipiert, die jeweils an drei Punkten auflagern. Die Stärke der Massivholzwände von 240 mm resultiert dabei im auskragenden vorderen Gebäudeteil aus statischer Bemessung. Zum Erreichen der F 90-Qualität in den Brandüberschlagen konnte über die Bauteilstärke eine Warmbemessung erfolgen. Decke und Dach spannen frei zwischen den Außenwänden. Die Dachelemente aus Furnierschichtholz bauen bei einer Spannweite von 8.60 m lediglich 250 mm auf, bei vorgegebenen Anschlusshöhen konnte so ein Maximum an Raumhöhe geschaffen werden. Der Grundriss ist aus der Konstruktion des Holzbaus entwickelt, die Trennwände der Nebenraumschicht steifen das Gebäude aus.

Auf den im Innenausbau üblichen Trockenbau konnte vollständig verzichtet werden, alle Oberflächen zeigen die unmittelbare Konstruktion des Holzbaus. Fußboden und Estrich bildet ein einfacher, roh belassener Gussasphalt, die Treppe im Übergang zu den Bestandsräumen wurde aus den Abschnitten der Fensteröffnungen gefertigt. Das Holz bringt als Baustoff eine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit mit, die Auflagen der EnEV konnten so mit einer Außendämmung von lediglich 100 mm Dämmstärke erfüllt werden. Aspekte der Nachhaltigkeit sehen wir in diesem kleinen Beispiel vor allem im Weglassen des Überflüssigen erfüllt.