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LOVE architecture and urbanism

Kanzlei „Scherbaum Seebacher Rechtsanwälte“

Umbau von Büroräumlichkeiten im Grazer Congress

Geladener Wettbewerb, 2012, 1. Preis
Bauherr: Scherbaum Seebacher Rechtsanwälte
Planung: Jänner 2012 – März 2014
Bau: März 2013 – März 2014
Nutzfläche: ca. 3.000 m²
Fotografin: Jasmin Schuller

Die Grazer Rechtsanwaltskanzlei „Scherbaum Seebacher Rechtsanwälte“ übersiedelt in die ehemaligen Räumlichkeiten der Steiermärkischen Sparkasse  im 2. und 3. Obergeschoss des „Grazer Congresses“.
Nebst den zukünftigen Kanzleiflächen beheimatet der historische Bau - errichtet in den Jahren 1883-1885 von Mathias Seidl für die Steiermärkische Sparkasse - verschiedene Veranstaltungsflächen wie den Grazer Musikverein, den Stefaniensaal, den Saal Steiermark, den Kammermusiksaal,  das Casino Graz, etc.
Die Immobilie befindet sich im Herzen der Grazer Altstadt, in unmittelbarer Nähe zum Grazer Hauptplatz und ist damit infrastrukturell perfekt mit dem Stadtzentrum vernetzt. Dort stehen zukünftig rund 3.000m² Bürofläche auf zwei Geschoßen zur Verfügung.
Außerdem verfügt die zukünftige Kanzleifläche über diverse Balkone und über den Zugang zu einer Dachterrasse im Innenhof des Ensembles „Grazer Congress“.
Die Bestandsräumlichkeiten sind symmetrisch aufgebaut: Ein zentraler Erschließungsgang mit einer Gesamtlänge von etwa 180m und einer Breite zwischen 1,8 und 2,3m verbindet die einzelnen Räume der U-förmigen Anlage miteinander.
Neben dem derzeit eher „abgewohnten“ Gesamtzustand der zukünftigen Kanzleiräumlichkeiten verfügen die vorgefundenen Flächen aufgrund des endlos erscheinenden düsteren Zentralkorridors über keine herausstechenden räumlichen Qualitäten. Die Länge der Gänge machte die Orientierung schwierig und lässt nicht selten die Frage nach der richtigen Richtung aufkommen.

Das Motiv der Säule bzw. des Säulenganges wird zum gestalterischen Grundelement des Designkonzeptes der Kanzlei herangezogen und neu interpretiert.
Somit ist der Weg durch die zukünftige Kanzlei von einer Abfolge von mehr oder weniger dicht stehenden Säulen geprägt.
Der Grad der Dichte der Säulen steuert Transparenzen, erlaubt oder verhindert Durchsicht, bildet räumliche Filter zwischen einzelnen Teilbereichen (wie z.B. zwischen Gang und Sekretariaten oder zwischen Gang und Besprechungsräumen, etc.). Die unregelmäßige Abfolge der Säulen akzentuiert rhythmisch den Korridor. Dadurch erscheinen Wege kürzer und Distanzen werden weniger monoton wahrgenommen.
In manchen Bereichen (wie z.B. den Sekretariaten) ersetzen die Säulen die bestehenden Wände. Aufgrund der Abstände zwischen den Säulen flutet Licht in den vormals düsteren Gang und erhellt diesen.
In den Bereichen, in welchen die Bestandswände abgebrochen werden, tragen die Säulen statisch notwendige Unterzüge. Alle anderen Säulen dienen als Archivschränke und Ablagersysteme. Damit integriert sich die Frage der Archivierung und Lagerung vollständig in die zentrale Gestaltungsidee des Projektes.