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LP architektur

Geistliches Zentrum

Embach Austria 2010
Bauherr: Pfarre Embach
Nutzfläche: 124 m²
Kubatur: 706 m³
Planungsbeginn: Mai 2008
Fertigstellung: Oktober 2010
Wettbewerb
Umbau

Der baukulturelle Anspruch im Bauamt der Diözese Salzburg stieg in den letzten Jahren merklich. Ein Beispiel dafür ist der geladene Wettbewerb für ein neues geistliches Zentrum in der kleinen, hoch über dem Salzachtal gelegenen Gemeinde Embach, den Tom Lechner für sich entscheiden konnte. Ein rund 200 Jahre alter denkmalgeschützter Stall mit einem Obergeschoß in Blockbauweise hatte einen Multifunktions- und einen Bet- bzw. Meditationsraum aufzunehmen.

Der Charakter des ehemaligen Stalls sollte weitestgehend erhalten und durch die neuen Nutzungen möglichst minimal beeinträchtigt werden. Der Ausbau tritt nach außen kaum in Erscheinung. Den größten Eingriff bildet das horizontale Schlitzfenster im Sockel. Es gibt dem im Erdgeschoß implantierten Meditationsraum eine besondere Lichtstimmung. Lehmstampfwände sowie Boden und Wände aus hellem Fichtenholz prägen zudem seine introvertierte Atmosphäre.

Auch die Raumhülle des Multifunktionsraums darüber wurde mit diesem lichten Holz ausgekleidet. Sein großer Platzbedarf drängte die Struktur des ursprünglichen Blockbaus stark zurück. Die Räumlichkeit partizipiert durch eine große Glaswand am Erschließungsbereich. Dieses thermisch nicht aufgerüstete Stiegenhaus behielt sichtbar und unverändert seine Blockwände. So treten die haptischen Qualitäten der originalen Strickkonstruktion schlüssig mit dem neuen Treppenelement aus rohem Schwarzblech in Dialog. Der Raum bewahrt seinen charakteristischen Lichteinfall und besitzt durch kleine Schlitze besondere Außenbezüge.

Text: Norbert Mayr

Fotos: Volker Wortmeyer