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LP architektur

Gemeindezentrum Kuchl

Kuchl Austria 2013
Bürogebäude, Wohnungen, Geschäfte
Bauherr: Errichtung GmbH
Nutzfläche: 2 841 m²
Kubatur: 12 917 m³
Planungsbeginn: November 2011
Fertigstellung: November 2013
Wettbewerb
Neubau

Der Neubau im Zentrum der Tennengauer Gemeinde Kuchl nimmt im Erd- und den folgenden zwei Obergeschoßen die Apotheke und Räumlichkeiten der Gemeinde sowie im obersten Geschoß vier Wohnungen auf. Die Raika, neben der Gemeinde der zweite Bauherr, wollte im Erdgeschoß keinen Holzbau errichten. LP architektur konzipierte im siegreichen Wettbewerbsprojekt dieses Sockelgeschoß als offensiv verglaste Stahlbeton-Struktur mit drei Geschoßen als konstruktiven Holzbau darüber.
Dieser blieb nicht direkt sichtbar, sondern erhielt Vorsatzschalungen innen (Weißtanne natur) wie außen (Weißtanne, sägerau weiß lasierend): Zu vielfältig und komplex waren bei diesem öffentlichen Gebäude – im Gegensatz zum Projekt Maschinenring (St. Johann im Pongau) – die Anforderungen an sämtliche Bauteile (Schallschutz, Brandschutz, Installationsführung). Bot der Maschinenring mit der Addition gleich großer Bürozellen eine materialsparende Optimierung der Holzbauweise, so wurden in Kuchl die Vorteile des Mischbaus (z.B. im Gemeindesitzungssaal schlanke Stahlträger statt optisch zu hohe Leimbinder) genutzt.
Die weiße Lasur schützt die Holzverkleidung und gibt der „neuen Ortsmitte der Holzgemeinde Kuchl“ seine Identität. Zur Bundesstraße tritt das Gebäude viergeschoßig mit dem markanten Fensterelement des Gemeindesitzungssaals in Erscheinung, mit nur halber Höhe vermittelt es zu den angrenzenden Nachbarbebauungen.
Vom Vorplatz im Südwesten lädt eine maximal transparente Eingangsfront in das zweigeschoßige Foyer des Gemeindeamts. Diese zentrale Anlauf- und Kommunikationsstelle vermittelt zum Bürgerservice und Standesamt im Erdgeschoß. Die Loggia zwischen den Büros von Bürgermeister und Bauamtsleiter im ersten Obergeschoß ist öffentlich zugänglich. Dem teilbaren Sitzungssaal im dritten Stockwerk ist eine großzügige Terrasse im Süden mit Blick auf den „Hohen Göll“ vorgelagert.

Fotos: Volker Wortmeyer