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LP architektur

Wohnhaus mit Atelier Pechtl

Foto: Christian Flatscher
Foto: Christian Flatscher
Nach eindringlicher räumlicher (verfeinerte funktionelle Zusammenhänge) und städtebaulicher Analyse, organisiert der vorliegende Entwurf die Bauaufgabe in zwei Baukörpern und nutzt vorhandenes räumliches Potential der umliegenden Bebauung bzw. der Topografie und Himmelsrichtungen um differenzierte (Aussen)Raumqualitäten zu erreichen. Erschließung, Vorplatz und Garten werden aufgrund der Stellung der Gebäude und des durchlaufenden Landschaftsraumes definiert.

Gemäß traditionellen Bauten des österreichischen Landschaftsraum (alte Gehöfte, Bauernhäuser) erfolgt die Organisation in einem Wohngebäude mit integrierter Garage und einem Wirtschaftsgebäude (Atelier). Diese Differenzierung spiegelt sich auch klar in der handwerklichen Ausformulierung (Holzfassade) der als Holzbauten konzipierten Gebäude wider.

Das Wohnhaus definiert sich als zweigeschossiges Volumen mit Satteldach und greift typologisch auf die sogenannte Querflurhaustypologie zurück, eine traditionelle Bauform des Alpenraums. Hierbei trennt der sogenannte Querflur, welcher quer zur Firstrichtung des Gebäudes verläuft, die Küche/Stube von Nebenräumen wie Garderobe, WC und die um einige Stufen tieferliegende Garage.
Der Zugang zum Gebäude (Querflur) erfolgt über einem der Stube vorgelagerten südwest orientierten „Schopf“ - ein gedeckter Aussenraum als Vermittler zwischen Aussen und Innen,  welcher in der warmen Jahreszeit als Ess- und Aufenthaltsraum, als geschützter Platz für Pflanzen und als Hauswirtschaftsraum dient.
Im Obergeschoß befinden sich traditionsgemäß die intimeren Bereiche des Hauses – Schlafbereich, Bad, Wohnraum und das Gästezimmer (Einlegerwohnung).

Die zentral situierte massive Wärmespeicherwand, welche vom Küchenherd erwärmt wird dient als zentrale Wärmequelle für das gesamte Obergeschoß.
Das Wohngebäude erfährt zudem eine Teilunterkellerung wo sich Abstell-, Technik- und Wirtschaftsräume befinden.

Das Wirtschaftsgebäude hingegen definiert sich als eingeschossiges Volumen mit Satteldach. Eine zum westlichen Vorplatz großzügig öffenbare Doppeltüre dient einerseits als Erschließung des als Einraum konzipierten Ateliergebäudes und vermittelt bei entsprechender Witterung zwischen Innen und Aussen (arbeiten am Vorplatz).

Nutzfläche wohnen: 127 m²
Nutzfläche Atelier: 30 m²
Planungsbeginn: Juni 2013
Fertigstellung: Januar 2015
Bauzeit: 9 Monate


Fotos: Christian Flatscher