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Marie-Theres Deutsch Architekten

Hafen Offenbach Inselbrücke

In Kooperation mit Billinger & Grohmann

Für die Inselbrücke im Offenbacher Hafen entscheiden sich die Autoren für eine klare und einfache Konstruktion. Die Brücke wird im Querschnitt auf einen Spannbetonhohlkasten mit beidseitig angehängten  Geh- bzw. Radwegen reduziert. Der Brückenkörper wird von Steelen getragen, inspiriert von klassischen Wasserkonstruktionen. Ihre Anordnung findet sich über eine Komposition von Frank Wolff. Der Cellist hat eigens für diese Aufgabe eine Komposition entwickelt.
Es werden zwei Ausbaustufen geplant:  zunächst entsteht eine Baustellenbrücke, die später ergänzt wird - demzufolge wird der Querschnitt geteilt.
Im 1: Bauabschnitt wird die eigentliche Fahrbahn auf dem Spannbetonhohlkasten geführt, die zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern gegen abirrende Autos beiderseits Schrammborde erhält. Die Fertigteile werden auf dem Brückenquerschnitt montiert und können bei Beschädigungen unproblematisch  ausgetauscht werden. Die „Baustellenbrücke“ erhält temporäre Geländerkonstruktionen.
Im zweiten. Bauabschnitt wird der Spannbetonhohlkasten durch die Geh- und Radwege ergänzt, die als Fertigteilkonstruktion geplant sind.
An den Stirnflächen des Hohlkastens werden Stahlbleche montiert, an denen im 1.BA die temporären Geländer befestigt sein werden. An die Stahlbleche werden im 2.BA T-Profile mit wasserseitigem Flansch angeschraubt. Die Geh- und Fahrradwege werden dort als Stahlbetonfertigteile hineingelegt und die endgültigen Geländer darauf befestigt. Erst dann erhält der Brückenquerschnitt seine endgültige Form.
Der gesamte Ausbau erfolgt vom Spannbetonhohlkasten aus. Ein neuerlicher Gerüstaufbau ist nicht notwendig – lediglich Sicherungsmaßnahmen für die Arbeiter während der Montage der Stahlträger (z. B. Anseilen).
Die deutliche  Trennung zwischen Fußgänger und Autoverkehr zeigt sich in der Fuge zwischen den beiden Nutzungsbereichen. Sie ist mit einem Gitterrost abgedeckt, was bündig auf der Höhe des  Schrammbordes liegt. Abirrende Fußgänger und Fahrradfahrer werden durch ein 8 cm hohen  „Trittbord“ aufgehalten.
Der Brückenquerschnitt lagert in Längsrichtung auf 15 Steelen-Paaren auf, die in den Fugen sitzen.  Sie `durchstoßen´ das Gitterrost und enden  in unterschiedlichen Höhen oberhalb der Brücke. Die Steelen verleihen dem Entwurf seinen einzigartigen Charakter.