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meister.architekten

Städtebau

2004 - 2005

1. Preis Wettbewerb 2004

Projekt
Zentrumsentwicklung, S-Bahn-Halt, P+R-Parkhaus
Neues Wohnen, Wettbewerb 2005

Bauherr
Stadt Puchheim

Projektteam
Raimund Heckmann, Daniel P. Meister

Die Gemeinde Puchheim im Verdichtungsraum München ist durch eine rasante Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten geprägt. Der Siedlungsdruck ist nach wie vor hoch. Gewachsene Strukturen und eine definierte Ortsmitte fehlen jedoch weitgehend. Eine S-Bahnlinie durchschneidet außerdem die ohnehin disparate zentrale Ortslage, was die Erlebbarkeit eines Zentrums als zusammenhängende Mitte erschwert.

Die Ortszentrumsentwicklung besteht aus einer Abfolge von behutsam aus dem Bestand entwickelten Platzräumen, die durch eine Baumachse zu einer "Kette" gefasst und miteinander verbunden sind. Die örtliche Hauptstraße erhält durch eine Parkzeile in der Straßenmitte für die Gehwegbereiche hochwertigen Raum zur Aufweitung der Zone vor den Ladengeschäften dazu. Eine natürliche Verlangsamung des Autoverkehrs wird durch die Straßenraumgestaltung ebenso erreicht wie die Möglichkeit, Stellplätze in ausreichender Zahl bereitzustellen. Der Bahnhofsbereich mit seinem Turmhaus stellt ein neues Identifikations- und weithin sichtbares Merkzeichen dar. Die Einzelhandelsstruktur wird durch dieses Gestaltungskonzept nachhaltig gestärkt. Durch die geplanten und teilweise in der Ausführung befindlichen Maßnahmen gewinnt das Ortszentrum an Attraktivität und Entwicklungsmöglichkeiten zu einer eigenen Identität.

Neues Wohnen. Das städtebauliche Entwicklungs- und Gestaltungskonzept für den zentrumsnahen 7ha-Stadtteil Lüsswiesen (1200 E, 390 WE, 14.600 m²) ist eine Antwort auf die Problematik des demographischen Wandels, knapper Bauflächen, ökonomischer Rahmenbedingungen und ökologischer Erfordernisse. Das entwurfsbestimmende System der Siedlungsbänder ermöglicht große Flexibilität und bietet zugleich eine robuste Planungsgrundlage über lange Entwicklungs- zeiträume. Kompakte und flächensparende Bauformen lassen sich beliebig gliedern. Eine Mischung unterschiedlicher Bautypologien für verschiedenste Wohnformen (Familien-, Generationen-, betreutes Wohnen, innovative Wohnformen für plurale Lebensstile) ist möglich. Ein differenziertes und verkehrsruhiges Innen-Erschließungssystem priorisiert Fußgänger und Radfahrer. In einer "Grünen Diagonalen" werden Freiraum- und Umweltfunktionen gebündelt. Sie ist Ort der Begegnung und identitätsstiftendes Element der neuen Siedlung.