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NEUMANN ARCHITEKTEN

Westsächsische Hochschule Zwickau – Neubau des Technikums

Standort: Zwickau
Auslober: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien-
und Baumanagement NL Zwickau
Verfahrensart
: Offener, zweiphasiger Realisierungswettbewerb 2015
Auszeichnung
: 1. Preis


ENTWURFSIDEE | STÄDTEBAULICHE SETZUNG


Der 'Campus Innenstadt' der Westsächsischen Hochschule Zwickau leistet eine wesentlichen Beitrag zur Attraktivierung des Stadtzentrums. Wesentliche Funktionsbausteine wie Mensa, Aula, Bibliothek und das künftige Hochtechnologiezentrum werden den verkehrsberuhigten Innenstadtbereich in Zukunft maßgeblich prägen.

Der Standort des künftigen Technikums an der Äußeren Schneeberger Straße soll als komplettierender Baustein die vorhandene heterogene Gebäudestruktur der Fakultät Automobil- und Maschinenbau städtebaulich fassen und den 'Campus Innenstadt' in südliche Richtung komplettieren.

Die präsente Lage an der Bundesstraße bietet das Potential, durch die städtebauliche Einordnung eines eigenständigen und markanten Baukörpers dem Thema Wissenschaft und Forschung eine eindeutige Adresse - ein Gesicht - zu verleihen.

Diesem Anspruch begegnet der vorliegende Entwurf durch die Setzung eines quadratischen fünfgeschossigen Baukörpers. Die aus der Umgebungssituation resultierende leichte Schrägstellung zur Äußeren Schneeberger Straße lässt eine grosszügige Vorplatzsituation im Eingangsbereich des Technikums entstehen, welche mit den gegenüberliegenden Freiflächen im Kreuzungsbereich korrespondiert. Ein leichter Versatz zur Gebäudeflucht des Rasmussen-Baus schafft ausreichend Distanz zur Dreischienengleisanlage, ohne das Gesamtkonzept eines geschlossenen Quartiers in Frage zu stellen.

Eine grosszügige und transparente Eingangszone betont den neu entstandenen Quartierschluss und orientiert sich eindeutig in Richtung Campus Innenstadt. Dieses repräsentative "Fenster der Wissenschaft" wird an prominenter Stelle in der Stadt zum Ort der Begegnung, der Kommunikation und des geistigen Austauschs. Ein neuer Genius loci am Innovationsstandort Zwickau entsteht.


GESTALT

Auf der Suche nach einer identitätsstiftenden Gestaltungsidee für die Fassade stießen wir in Anlehnung an die Zweckbestimmung des Gebäudes auf das Motiv der "Textilen Struktur". Da die westsächsische Region traditionell nicht nur durch die Textilindustrie und den Maschinenbau maßgeblich geprägt wurde, sondern auch das Handwerk in der Industriearchitektur seit der Gründerzeit eindrucksvolle Bauten schuf, lag eine handwerkliche Umsetzung für die Fassadenstruktur nahe.

Im Ergebnis dieser Überlegungen entstand das "Gewobene Relief", eine Reminiszenz an den Kett- und den Schussfaden des Textilhandwerkes; baulich neu interpretiert in einer vorgehangenen Klinkerfassade.

Als flächige Struktur zur gewählten Großform passend, umhüllt das "Klinkergewebe" die Baumasse, ähnlich einer textilen Hülle. Die notwendigen Öffnungen in der Fassade werden somit zur "Lochmasche" und stärken die Reliefwirkung in der Fläche, ohne vordergründig Gliederungsfunktion übernehmen zu müssen.

Zeichnungen, Renderings: NEUMANN ARCHITEKTEN BDA