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Osterwold°Schmidt

Wohnhaus

Ort
Selb
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2008
Material Fassade
Mauerwerk
Ein neuer Rahmen für das alte Haus

Das Projekt
Ausgangspunkt ist ein 1956 gebautes Haus, ein funktionierendes, bewohnbares Familienerbstück. Die junge vierköpfige Familie, nach Auslandsaufenthalten nach Selb zurückgekehrt, nutzt und bewohnt das Haus der Großeltern wie vorgefunden - zwar renovierungsbedürftig, aber eigentlich intakt - nach eigener Beschreibung "wie eine Studentenbude".

Der "gutbürgerliche Charakter", der dem Haus anhaftet, entspricht nicht dem Lebensstil der neuen Bewohner. Die Familie läßt den Bauherren freie Hand im Umgang mit dem Haus, weil der Weg frei war, die Wünsche zu realisieren, die nahe an den eigenen Vorstellungen des Vaters lagen, zum damaligen Zeitpunkt jedoch nicht umsetzbar waren.

Auf diese Weise wird der Wunsch nach einer radikalen Veränderung konsequent verfolgt. Durch die Erweiterung des Grundstücks, das ganz idyllisch und grosszügig mit dem anschliessenden Landschaftsraum der Ausläufer des Fichtelgebirges verschmilzt, bietet sich plötzlich die Möglichkeit, Wohnen auf einer Ebene zu organisieren und die Innenräume mit dem Freiraum zu verbinden und in Blickbeziehung zu setzen. Dabei schliesst diese Verbindung auch das bestehende Untergeschoss ein, das mit gläsernen Höfen (Patios) neue Nutzungsqualitäten (Gäste-, Arbeitsbereich, Fitness und Sauna) erfährt.

Das Thema der Höfe spielt für die Gliederung der Wohnebene innen und aussen eine entscheidende Rolle, weil dadurch massgeblich die Gruppierungen von Essen und Wohnen, Kinder- und Elternbereich angelegt werden - sie trennen und verbinden gleichermassen, scha!en einen spannungsvollen Wechsel zwischen Innen und Aussen.

Die Ausrichtung der Wohnbereiche erfolgt im Grossen und Ganzen nach Süden und Westen, wobei die grossen Dachüberstände das passive, energetische Konzept des Hauses unterstützen. Solarkollektoren auf dem Flachdach sorgen für Wärme im Haus.

Der freizügige Umgang mit Fläche soll jedoch nicht als verschwenderischer Umgang mit Naturressourcen verstanden werden; einfache, natürliche, nachwachsende oder recyclefähige Rohstoffe kommen zum Einsatz , die Ausstattung des Hauses ist reduziert - im Sinne von Konzentration auf Wesentliches, gezielte Materialien und Wirtschaftlichkeit.

Mit der Fertigstellung des Umbaus ist eine massgeschneiderte Hülle für die sich wandelnden Bedürfnisse der Bewohner entstanden - ein neuer Rahmen für das Alte, ein verbindliches Zusammenwachsen und schöne Aussichten...

Osterwold°Schmidt Architekten BDA
Entwurf: Antje Osterwold, Matthias Schmidt

Projektart: Direktbeauftragung

Fläche:
650 qm BGF

Leistung:
LP 1-9

Bauzeit:
2007-2008

Bauherr: privat

Fachplaner:
Freianlagen: plandrei Landschaftsarchitekten, Erfurt
mit Osterwold°Schmidt Architekten BDA

Fotografie: Architekten