Zurück zum Profil
PALAIS MAI

THE Neubau Wohnbebauung ehemaliges ARRI-Gelände

Ort
München
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Material Fassade
Putz
Architektenpreis
Wettbewerb 2013
1. Preis
 Neubau Wohnbebauung ehemaliges ARRI-Gelände

ORT München
BAUHERR  Formart GmbH & Co. KG
MIT Grabner Huber Landschaftsarchitekten
LEISTUNGEN Leistungsphasen 2-5
BGF gesamt 15.617 m2
STATUS gewonnener Wettbewerb, Genehmigungsplanung in Bearbeitung

Die Maxvorstadt wird durch eine starke Polarität belebter Straßenräume und privaterer Innenhofsituationen geprägt.Großzügige, aus einzelnen Stadthäusern gefügte Straßen bilden dabei eine städtische Blockstruktur, während im Inneren ein äußerst heterogenes Gemenge verschiedener Nutzungen, Maßstäbe und Strukturen aus Kleinstgebäuden zu finden ist.

Die Unterschiedlichkeit der Lagen „an der Straße“ und „im Hof“ wird als Merkmal städtischen Wohnens erkannt und in Form von „verschränkten Höfen“ als kontinuierlicher, gemeinschaftlicher städtischer Raum weiter entwickelt. Ein wichtiges Merkmal des Wohnens in der Maxvorstadt ist dabei das ambivalente Verhältnis von Bedürfnis nach ruhiger und ungestörter Privatheit und gleichzeitig dem Verständnis für gemeinschaftliches Wohnen in vertrautem Umfeld und städtischer Großzügigkeit. Dieses gelassene Lebensgefühl „lebendiger Ruhe“ stellt der Entwurf in den Mittelpunkt. Privatheit und großzügige Vertrautheit der Bewohner werden dabei unter Anderem durch differenziert gestaltete und zur individuellen Aneignung frei gegebene Freiräume, die sensible Setzungen der Adressen sowie wechselnde Orientierungen der Wohnungen erreicht. Auch die Gebäude erreichen durch Format, Material und Farbgebung die beschriebene Atmosphäre. Die mit 60 cm knapp vor den Gebäuden verlaufenden Balkone geben den Wohnungen einen individuellen Freiraum, vor allem an Stellen an denen sie sich zusammen mit den Loggien zu über zwei Meter tiefen großzügigen grünen Räumen vertiefen. Das sich wiederholende Motiv verstärkt den Eindruck der Kontinuität des Hofgefüges und ermöglicht eine „Vergrünung“ der Fassaden.

Ein Gefüge sich verschränkender Höfe schafft die neue Typologie. Fünfgeschossige Gebäude, die sich zu den Höfen hin und -je nach Lagegunst- auf vier Geschosse abstaffeln, bilden die Grundbausteine des Gefüges. Durch Anbau an bestehende Brandwände aber auch durch solitäre Positionierungen der polymorphen Gebäude im Hofraum bilden sich allseitig orientierte Wohnsituationen. Durchblicke werden gefasst, Passagen entstehen und bilden eindeutige Adressen an der Theresienstr. aus. Die Eingänge der neuen Häuser orientieren sich entlang der jeweiligen Passagen, so dass andere Höfe des Gefüges von Erschließung frei bleiben.

Die Gebäude werden als Massivbauten in Stahlbeton mit einem verputzten, glatt gefilzten Wärmedämmverbundsystem ausgeführt. Die Gestaltung der Fassaden referenziert dabei auf die leichte Eleganz der charateristischen Häuser der 1950er Jahre in der Maxvorstadt. Weiß abgesetzte Faschen und Lisenen unterstreichen den gewünschten Eindruck. Die neuen Gebäude verfügen über ein hohes Maß an Individualität und sind als einzelne Bausteine erkennbar. Die einzelnen Wohnungen sind variabel in Größe und Grundriss und bieten durch die Schaffung verschiedener Typologien eine flexible und lebendige Mischung im Gefüge.