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pbr Planungsbüro Rohling

Neubau „kiss Birkenstraße“

Front: Das neue Bildungszentrum stellt einen entscheidenden Stadtbaustein in der Südstadt dar.
Front: Das neue Bildungszentrum stellt einen entscheidenden Stadtbaustein in der Südstadt dar.
Neues Bildungszentrum vereint Schule, Kita und Sporthalle

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover besteht ein großer Bedarf an Kita- und Schulplätzen. Um die hierfür erforder-lichen Investitionen zu bewältigen, nutzt die Stadt u.a. ÖPP-Verfahren. So auch für den Neubau „kiss Birkenstraße“, einem Bil-dungszentrum im Passivhausstandard, bestehend aus Kinderta-gesstätte, Schule und Sporthalle.

Auf dem Carée zwischen Birken- und Schlägerstraße in Hannover ist ein neues Bildungs- und Sportzentrum entstanden. Das Ensemble aus Kinder-tagesstätte, Schule und Sporthalle wurde nach dem Entwurf von pbr im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) zwischen der Stadt Hannover und der Hochtief AG realisiert. Das Ausschreibungsver-fahren startete mit einem öffentlichen, europaweiten Teilnahmewettbe-werb, den pbr in Zusammenarbeit mit der Hochtief AG für sich entschie-den hat. Als ausführende Firma wird Hochtief in den kommenden fünf Jahren die Instandhaltung und Wartung für das neue Bildungszentrum übernehmen.

Prägender Baustein für das Quartier Südstadt
Der Stadtteil Südstadt ist geprägt durch eine heterogene Wohnbebauung mit zeilenartiger Anordnung. Mit dem Neubau des Bildungszentrums wurde diese Körnung einerseits aufgenommen, andererseits ein Ensemble geschaffen, das innerhalb der bestehenden Strukturen als eigenständiger Baukörper wahrgenommen wird und den Kindern durch die interne Lage seiner Freiflächen Geborgenheit und Sicherheit vermittelt.

Die Verwendung einer Klinker-Vorsatzschale sorgt für ein harmonisches Gesamterscheinungsbild, das durch den gezielten Einsatz von Profilierun-gen im Mauerwerk und Fensterbändern mit farbigen Blindfeldern eine gewisse Leichtigkeit vermittelt. Dabei stellt das neue Bildungszentrum einen entscheidenden Stadtbaustein in der Südstadt dar. Nicht nur, indem es dem Quartier durch seine randständige Bebauung zu mehr Stadtstruk-tur verhilft, sondern vielmehr weil es eine moderne und altersübergrei-fende Ganztagsbetreuung in unmittelbarer Nähe bietet.

Funktionale Zonierung und Einbindung des Außenraumes
Die Grundschule für rund 450 Schüler folgt dem Prinzip der funktionalen Zonierung. Dabei bildet die Pausenhalle einen zentralen Ort der Kommu-nikation und der Erschließung. Gleichzeitig dient sie als Bindeglied zwi-schen dem Innen- und Außenraum. Letzterer steht für ausgelassene Sport- und Spielaktivitäten aber auch zur Kontemplation und Regeneration zur Verfügung. Im Erdgeschoss befinden sich, in der Nähe zum Eingangsbe-reich, die öffentlich zugänglichen Bereiche. In den Obergeschossen sind im Ostflügel Unterrichtsräume konzentriert, während im Westflügel die Leh-rerbereiche und Verwaltungszonen angeordnet wurden. Flure können in diesem Bereich durch ihre Aufweitungen nicht nur zur Erschließung, son-dern auch als Pausenbereich genutzt werden.

In der Kindertagesstätte finden sechs Tagesgruppen reichlich Platz zum Spielen und Toben. Dabei stehen getrennte Freiflächen für die über 3-Jährigen und die unter 3-Jährigen zur Verfügung. Dem Eingangsbereich zugeordnet wurde neben dem großzügigen Foyer und dem zentralen Mehrzweckbereich auch die Kita-Leitung. Aufweitungen nach Osten und Westen betonen die Linearität und gewährleisten attraktive Lichteinfälle. Das Obergeschoss bleibt bis auf Personal- und Funktionsräume dem Kin-dergartenbereich vorbehalten. Eine außenliegende Treppe gewährleistet dabei einen unmittelbaren Zugang zu den Freianlagen.

Die großzügige 3-Feld-Sporthalle mit 280 Sitzplätzen auf der Tribüne dient neben der Abwicklung des Sportunterrichts auch der Umsetzung außerschulischer Veranstaltungen wie Schulfesten und Einschulungen.

Osnabrück, den 15. Dezember 2016


Planungsbeginn 10/2014
Baubeginn 06/2015
Fertigstellung 06/2016
Gesamtbausumme 18,5 Mio. Euro (brutto)
Bauherr Landeshauptstadt Hannover, Fachbereich Gebäudemanagement
Leistungen pbr Gesamtplanung
Besonderheiten Passivhausstandard

Flächen und Rauminhalte
NF 6.525 m2
BGF 9.860 m2
BRI 29.780 m3

Fotograf: Christian Bierwagen